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                                                                                    Tiere

 

   Delfine:

Liebenswerte

weil sie als intelligente, freundliche und hilfsbereite Lebewesen gelten. Sie retten Menschenleben und werden sogar als Therapeuten eingesetzt. Wenn man Ihnen begegnet, lösen sie Euphorie und Glücksgefühle in uns aus. Und das schon seit der Antike, wo sie sogar teilweise verehrt wurden. Selbst eine Griechische Stadt wurde nach Ihnen benannt " Delphis". 

 

aber

bedrohte Meeressäuger

sind sie jedoch heute. Der Mensch bringt sie an den Rand der Ausrottung. Wir ertränken sie in Fischernetzten, benutzen sie für militärische Zwecke, sperren sie in kleine Betonbecken, vergiften Ihren Lebensraum und schlachten sie auf die grausamste Weise ab um sie als Nahrungskonkurrent zu beseitigen oder um sie zu essen.
Und die Chancen Wale und Delfine in Freiheit zu erleben werden immer geringer. Helfen Sie mit, dass diese liebenswerten Meeressäuger überleben.

 

 

Pottwal-Research Center

Im März 2004 setzten wir die einzelnen Knochen unseres im Jahr zuvor ausgegrabenen Pottwals wieder zu einem kompletten Skelett zusammen und stellen dies nun am Fundort in der Karibik auf der Insel Dominika aus.       Dies ist einmalig in der Karibik und unser Ziel ist es, mit diesem Skelett ein Pottwal Research Center zu starten, damit Bewohner, Schulklassen und auch  Touristen, die sich dort zur Walbeobachtung oder zum Tauchen aufhalten, mehr über Pottwale informiert werden. Dies ist von uns ein weiterer Beitrag im Kampf zum Schutz der Wale.

 

 

 

 

 

 

Hasen:
Allgemeines:

Sämtliche Arten ähneln alle mehr oder weniger den einheimischen Feldhasen und Kaninchen. Einige Arten sind sich sogar so ähnlich, dass man sie nur schwer auseinanderhalten kann. Die Kopf-Rumpf-Längen reichen von 27 bis 75 cm, die Schwanzlänge von 1,5 bis 12 cm, die Ohrlänge von 4,3 bis 20 cm und das Gewicht von 0,3 bis 7 kg. Die Hinterbeine sind länger als die Vorderbeine. Ein Y-förmige, unbehaarte Furche zieht sich von der Oberlippe bis um die Nase; die sogenannte Hasenscharte. Das Fell ist gewöhnlich dick und weich, bei einigen Arten allerdings auch rau. An den Ohren sind die Haare kürzer und dünner. Der Schwanz ist dicht behaart oder sogar buschig. Die Fußsohlen sind mit langen bürstenähnlichen Haaren bedeckt, die auf hartem Untergrund besseren Halt und Federung gewähren.. Die Farbe variiert von rötlichbraun bis braun, lederfarben, grau oder weiß. Der Bauch ist oft mit helleren oder ganz weißen Haaren bedeckt.

Verbreitung:

Die Hasen findet man in Amerika, Europa, Asien, Afrika. Dort haben sie sich von selbst entwickelt. Von Menschen eingeführt wurden sie in Australien, Neuseeland und auf anderen Inseln. Die Lebensräume sind sehr unterschiedlich; von der Meeresküste bis zu den höchsten Gebirgsregionen, von der arktischen Tundra bis zum Stadtzentrum, von trockener Wüste bis zum Sumpf, von landwirtschaftlicher Nutzfläche bis zum Wald.

Lebensweise:

Die meisten Arten sind dämmerungs- und nachtaktiv. Es gibt Arten, die alleine leben, und es gibt Arten, die in Gruppen zusammenleben. Alles weitere steht bei den jeweiligen Arten.

Ernährung:

Die Hasen sind alle Pflanzenfresser. Es ist aber auch möglich, dass einige auch hin und wieder Fleischnahrung zu sich nehmen, evtl. kleine Mäuse.

Fortpflanzung:

Die Tragzeit beträgt bei Kaninchen ca. 28-33 Tage, bei Hasen bis etwa 50 Tage. Alles weitere bei den jeweiligen Arten.

Systematik:

Zu dieser Familie gehören 10 Gattungen mit 44 Arten.

Einige Gattungen und Arten:

Europäisches Wildkaninchen

© La Terra Magica

Das einheimische Europäische Wildkaninchen (Oryctolagus cuniculus) war ursprünglich nur in Mitteleuropa beheimatet. Es wurde aber als Nahrungsreserve für Seefahrer auf einsamen Inseln ausgesetzt. Jetzt lebt es in ganz West- und Mitteleuropa, Nordafrika, in einigen Gebieten Nordamerikas, in Südamerika, Australien, Neuseeland, sowie auf einigen Inseln im Atlantik, Pazifik und im Indischen Ozean. In vielen Gebieten sind die Kaninchen verhasste Einwandere und gelten als Schädlinge, weil sie keine natürlichen Feinde haben und sich extrem schnell vermehren. In diesen Gebieten versucht man die Kaninchen wieder loszuwerden, meisten aber vergeblich. Das Wildkaninchen ist ca. 35-45 cm lang und 1-2 kg schwer. Der Schwanz hat eine Länge von 6 cm. Die Ohren haben nur eine Länge von 6-8 cm und sind somit kürzer als der Kopf, bei Hasen sind die Ohren länger als der Kopf. Der Körper ist gedrungen und kurzbeinig. Die Farben reichen von Grau bis Braun. Es gibt aber auch schwarze Farbvarianten. Besiedelt werden sandige und hügelige Gegenden, wo Gebüsche oder lichtes Gehölz Deckung bieten. Allerdings leben sie nur in Höhen bis max. 600 m. Es ist sehr empfindlich gegen extreme Umwelteinflüsse wie Regen, Kälte und Wind. Man findet sie bei uns auch in Parks, auf Friedhöfen und in Gärten. Kaninchen sind sehr gesellig. Sie leben in größeren Gruppen und graben ihre Erdhöhlen selbst. Große Wildkaninchenkolonien können mehrere hundert Tiere umfassen. In solchen Kolonien gibt es festgelegte Rangordnungen innerhalb der Rammler (Männchen) und der Häsinnen (Weibchen). Die Reviere sind klein, es werden nur kurze Wanderungen von weniger als einem Kilometer unternommen. Reviere werden mit Hilfe von Duftdrüsen und Urin markiert. Die Hauptfortpflanzungszeit unserer Kaninchen liegt zwischen Februar und Juli. Der Eisprung der Weibchen erfolgt erst nach der Paarung. Die Tragzeit beträgt in etwa 30 Tage. Kurz nach der Geburt kann sich das Weibchen wieder paaren (es kann belegt werden). Ein Weibchen kann fünf- bis siebenmal im Jahr jeweils 4-6 Junge bekommen. Die Jungen, die bei der Geburt nackt, blind und taub sind, werden nur ein-, höchsten zweimal am Tag gesäugt. Mit 8 Tagen haben sie ein Fell, mit 10 Tagen öffnen sich die Augen. Mit einem Monat werden sie selbstständig, und mit einem halben Jahr werden die Weibchen geschlechtsreif, die Männchen erst mit einem dreiviertel Jahr. In unseren Breiten haben Kaninchen viele Feinde, so der Fuchs, Iltis, Habicht, Adler und große Eulen. Auch Hermelin, Mauswiesel, Bussard, Milan, Weichen, Krähen und Hunde zählen zu den Feinden.

Das Zwergkaninchen (Sylvilagus idahoensis) wiegt ca. 400 g. Die Kopf-Rumpf-Länge beträgt 25-30 cm, die Schwanzlänge 2-3 cm. Das Fell ist weich und dicht und die Farbe ist rötlich- oder bräunlichgrau. Extrem trockene Lebensräume werden von ihm bevorzugt. Es gräbt sie, wie das Europäische Wildkaninchen, seine Baue selber. Mehrere Male im Jahr wirft das Weibchen jeweils 5-8 Junge. Die Zwergkaninchen, die im Zoohandel angeboten werden, haben mit dieser Art nichts zu tun, diese sind nur eine Rasse der Hauskaninchen.

Baumwollschwanzkaninchen

© John White

Das Baumwollschwanzkaninchen (Sylvilagus sylvaticus) hat starke Ähnlichkeit mit unserem einheimischen Europäischen Wildkaninchen. Es hat die gleiche Größe, ist grau bis rotbraun und bringt ebenfalls nackte, blinde und hilflose Junge zur Welt. Der namengebende Schwanz dieser Art ist oben braun und unten weiß und ähnelt so einer reifen Baumwollkapsel. Die Weibchen können drei- bis fünfmal im Jahr jeweils 2-7 Junge zu Welt bringen. Das Nest ist in einer flachen Erdmulde und mit weichen Pflanzenteilen und Unterwolle ausgepolstert. Das Baumwollschwanzkaninchen ist dämmerungs- und nachtaktiv. Kräuter aller Art ist die bevorzugte Nahrung. Es ist sehr standorttreu. Alle Arten von Gelände werden bewohnt. Sie leben in wüstenähnlichen Gebieten genauso gerne wie in den Parkanlagen großer Städte. Das Baumwollschwanzkaninchen gräbt keine eigenen Baue. Hin und wieder benutzt es aber die anderer Tiere. Es lebt nicht in Kolonien.

Das Sumpf- oder Wasserkaninchen (Sylvilagus aquaticus) lebt in Nord- und Südamerika und ist zum Sumpf- und Wasserbewohner geworden. Es kann sehr gut schwimmen. Zur Nahrungssuche oder auf der Flucht vor Feinden soll es sogar gezielt das Wasser aufsuchen, um dort wegzuschwimmen oder sogar zu tauchen. Die Füße sind zum Schwimmen eingerichtet, sie haben kein dichtes Sohlenfell. Die Kopf-Rumpf-Länge beträgt 45-55 cm, die Länge des Schwanzes ca. 6 cm. Der Kopf ist auffällig groß. Das hauptsächlich nachtaktive Tier hat seinen unterirdischen Bau unter einem Baum. Bei starken Regenfällen kommt es aber auch tagsüber aus dem Bau heraus. Die Nahrung besteht aus Gras, Kräuter und Wasserpflanzen. Die Tragzeit beträgt ca. 40 Tage. Zweimal im Jahr kommen 1-6 vollständig behaarte Junge zur Welt, die ihre Augen nach wenigen Tagen öffnen.

Marschkaninchen

© The Nature Gallery

 

Das Marschkaninchen (Sylvilagus palustris) lebt in feuchten Gebieten in der östlichen Hälfte Nordamerikas. Es geht nicht nur in Notfällen ins Wasser, sondern auch einfach so. Auch das Marschkaninchen kann gut schwimmen.

Das Strauchkaninchen (Sylvilagus bachmani) lebt an der nordamerikanischen Westküste von British Columbia bis Baja California. Es erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 27-33 cm. Der Schwanz wird 2-4 cm lang. Das Fell ist braun, der Schwanz ist klein und buschig und die Ohren abgerundet. Dieses Kaninchen ist sehr scheu und hält sich überwiegend im Unterholz oder in dichter Kräutervegetation verborgen. Die Nahrung besteht aus den verschiedensten grünen Pflanzen. Das Weibchen wirft drei- bis viermal im Jahr, nach einer jeweiligen Tragzeit von 27 Tagen, jeweils 3-5 Junge zur Welt. Die Jungen sind bei der Geburt blind, aber vollständig behaart.

Das Brasilien-Waldkaninchen (Sylvilagus brasiliensis) ist vollkommen auf den brasilianischen Wald angewiesen. Dort wo die Pampa beginnt, endet sein Verbreitungsgebiet.

Audubonkaninchen

© Texas Parks and Wildlife

 

Das Audubonkaninchen (Sylvilagus auduboni) kommt von Kalifornien bis Montana, südlich bis Arizona und Texas, bis nach Nordmexiko vor. Dabei bevorzugt es offene Ebenen mit vereinzelter Vegetation, sowie bewaldete Täler. Die Kopf-Rumpf-Länge beträgt 30-38 cm, die Schwanzlänge 5-8 cm. Das Fell ist grau. Dieses Kaninchen kann zu jeder Tageszeit aktiv sein, doch frisst es vor allem Spätnachmittags und nachts. Die Nahrung besteht aus Gras, Blättern von verschiedenen Pflanzen, einschließlich Anbaugewächsen und Früchten. Nach einer Tragzeit von 26-30 Tagen werden 1-5 blind, hilflose Junge geboren. Wie oft das Weibchen im Jahr wirft, ist nicht bekannt.

Europäischer Feldhase

© La Terra Magica

Der Europäische Feldhase (Lepus europaeus) kommt in unseren Breiten vor. Er hat eine Kopf-Rumpf-Länge von 60-70 cm, eine Schwanzlänge von 10 cm und ein Gewicht von 4-5 kg. Die Blume (wie der Schwanz in der Jägersprache genannt wird) ist auf der Oberseite fast schwarz und auf der Unterseite weiß. Aufgestellt ist diese "Lampe" ein deutlich sichtbares Signal für die Artgenossen. Die Löffel (die Ohren in der Jägersprache) sind länger als der Kopf. Während der Paarungszeit finden zwischen den Rammlern (Männchen) heftige Rivalenkämpfe statt. Dabei betrommeln sie sich mit den Vorderläufen und bespritzen den Gegner mit Harn (dieses Abwehrmittel wird auch gegen Feinde eingesetzt). Die Häsin kann bis zu viermal im Jahr jeweils bis zu 4 Junge werfen. Bei der Geburt sind die Jungen bereits behaart und die Augen geöffnet. Während Häsinnen tragend sind, sind sie weiterhin befruchtungsfähig. So kann es passieren, dass eine Häsin mit zwei Würfen gleichzeitig trächtig sein kann. Schon zwei Wochen nach dem ersten Wurf, kann der zweite Wurf folgen. Die Tragzeit pro Wurf beträgt ca. 42 Tage. Hasen sind Einzelgänger. Mit den Kaninchen leben sie in Feindschaft. Die Feldhasen bewohnen besonders die Randzonen zwischen dem Wald und der offenen Landschaft. Auch in landwirtschaftlich stark genutzten Gegenden sind sie nicht selten. Wenn sich der Hase bedroht fühlt, sucht er sein Heil in der Flucht. Er kann eine Geschwindigkeit von 50 km/h erreichen. Seine bodenlebenden Feinde, wie Wolf oder Fuchs haben es schwer, ihm zu folgen. Wenn ihn ein Feind fast erreicht hat, ändert der Hase abrupt seine Richtung, es kommt zum bekannten Zickzacklauf. Selbst Raubvögeln, wie Habicht und Adler fällte es so schwer, einen erwachsenen Hasen zu schlagen. Der Hase selber ernährt sich von jungen Trieben, verschiedenen Kräutern, Samen und Baumrinden. Mitunter frisst er auch Kohl oder Rüben, wenn er sich auf Äckern oder in abgelegenen Gärten aufhält. Als besonderer Leckerbissen gilt Petersilie.

Der Kaphase (Lepus capensis) bevorzugt offenes Gelände und lebt in Buschland, Savannen, Steppen und sogar in Wüstenregionen in Asien und Afrika. Er lebt von Südafrika über Ost- und Nordafrika, Arabien, Vorder- und Zentralasien bis nach Ostasien. Auch in gebirgigen Zonen ist er beheimatet. Vielleicht sogar in Höhen über 4000 m. Er ist ein naher Verwandter unseres einheimischen Feldhasen. Allerdings ist der Kaphase etwas kleiner und heller, ansonsten ähnelt er ihm aber in Gestalt, Lebensweise und Nahrung. Die Kopf-Rumpf-Länge beträgt 44-76 cm, die Schwanzlänge 7-11 cm. In Asien ist der Kaphase etwas lebhafter gefärbt. In Arabien sind der Rücken und Ohren dunkelbraun oder rötlich. In Äthiopien lebt eine Form mit orangefarbenen Zeichen an den Flanken und Beinen und einem weißen Schwanz. Ein- bis dreimal im Jahr werden jeweils 1-6 Junge geboren. Auch der Kaphase lebt einzeln und ernährt sich von Blättern, Knospen, Wurzeln, Beeren, Früchten, Pilzen, Rinde und Zweigen.

Verwandte Arten des Kaphasen sind z.B. der Busch-, Strauch- oder Berghase (Lepus saxatilis) aus Südafrika. Er ist dunkler und langohriger als der im gleichen Gebiet lebende Kaphase. Auch er hat sehr große Ähnlichkeit mit dem Feldhasen. Der Mozambique-, Savannen- oder Whyte-Hase (Lepus whytei) lebt in West-, Ost- und Südafrika sowie in Zentralafrika. Er ähnelt dem Kaphasen, ist allerdings etwas lebhafter gefärbt. Der Tibetanische Wollhase (Lepus oiostolus) lebt in Gebirgsregionen zwischen 3000 und 5000 m. Er hat ein langes, wolliges und gewelltes Haarkleid, das ein vorzüglicher Kälteschutz ist. In den Verwandtschaftskreis der Feld- und Kaphasen gehören auch zwei weitere asiatische Hasen, der Schwarznackenhase (Lepus nigricollis) aus Indien und Ceylon, sowie der Nordindische Hase (Lepus ruficaudatus). Weitere afrikanische Arten sind der Angolahase (Lepus salac) und der Marokko-Hase (Lepus atlanticus).

Der Präriehase (Lepus townsendii) lebt in den heute noch verbliebenen Grasebenen im mittleren und nördlichen Westen der USA und den Südwesten Kanadas. Er besiedelt auch Hochgebirgsregionen in den Rocky Mountains. Die Nahrung besteht aus Gräsern, Kräutern, Klee und Getreide. Aber auch harte Pflanzen, wie Binsen, frisst er gerne. Im Winter nimmt er auch Zweige und Rinde von verschiedenen Sträuchern zu sich. Er ähnelt in der Gestalt dem Feldhasen. Allerdings ist beim Präriehasen der Schwanz ganz weiß und im Norden seines Verbreitungsgebietes bekommt er ein weißes Winterfell. Zweimal im Jahr wirft das Weibchen jeweils 1-6 Junge.

Kalifornischer Eselhase

© Texas Parks and Wildlife

Der Kalifornische Eselhase (Lepus californicus) ist ein langohriger naher Verwandter des Präriehasen. Er lebt im gesamten Westen Nordamerikas, von Mexiko bis nach Kanada. Er lebt in trockeneren Gegenden als der Präriehase. Er bevorzugt dabei die Prärie, Ackerland und trockene Buschvegetation. Er ernährt sich aber ähnlich wie dieser. Allerdings ist der Eselhase genügsamer und kann auch die stacheligen Kakteen als Nahrungsreserve ausnutzen. Er erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 46-63 cm und eine Schwanzlänge von 5-11 cm. Er ist sehr gut zu erkennen, denn er hat sehr große Ohren und einen langen, schwarzgestreiften buschigen Schwanz. Er kann innerhalb kürzester Zeit Geschwindigkeiten von bis zu 56 km/h erreichen. Nach einer Tragzeit von ca. 43 Tagen werden 1-6 vollentwickelte Junge zur Welt. Zwei- bis dreimal im Jahr, kann ein Weibchen Junge bekommen. 

Der Antilopenhase (Lepus alleni) ist mit etwa 7 kg der größte Hase. Er hat auch die längsten Ohren aller Hasen. Er lebt in den Wüsten des äußersten Südwesten der USA und den Nordwesten Mexikos. Der Antilopenhasen kann gewaltige Sprünge vollbringen, mit denen er die schnelle Flucht noch unterstützt - wie bei Antilopen. Daher hat er auch seinen Namen.

Der Schneehase (Lepus timidus) lebt in den Polargebieten der Nordhalbkugel und in einigen Rückzugsgebieten Europas, z.B. den Alpen. Hier leben sie oberhalb des Waldgürtels, bis hinauf zur Schneegrenze, also in einer Höhe von 1500 bis etwa 3500 m. Ansonsten bevorzugt der Schneehase mit lichten Wäldern bestandene Gebiete. Auch lebt er in der Taiga, besonders gern Mischwäldern, die mit Fichten und Birken bewachsen sind. Auch nördlich der eigentlichen Waldzone in der Tundra findet man ihn. Auch kommt er in Mooren und Schilfbeständen und in Gestrüppregionen vor. Er bekommt im Winter ein weißes Fell, genau wie viele anderen Bewohner der nördlichen Regionen. Die arktische Rasse hat das ganze Jahr über ein weißes Fell. Die Umfärbung erfolgt nach dem Temperaturabfall im beginnenden Winter und während der wärmeren Temperaturen im Frühling. Einige Formen ändern ihre Fellfarbe daher nur wenig oder gar nicht. Die auf Irland lebende Form z.B. behält das ganze Jahr über die Färbung des Sommerfells, diese ist rotbraun bis graubraun. Ansonsten hat der Schneehase große Ähnlichkeit mit dem Feldhasen. Allerdings ist die Gestalt des Schneehasen runder und die auch im Winter schwarzspitzigen Ohren sind deutlich kürzer. Durch die Verringerung der relativen Körperoberfläche hat den entscheidenden Vorteil, dass weniger Wärme verloren geht. Die Pfoten des Schneehasen sind behaart und das verhindert ein Einsinken in den weichen Schnee. Er lebt in kleineren Gruppen. Die Nahrung besteht aus Gräsern und Kräutern, aber auch Heidekraut und Beeren, junge Triebe von Hölzern sowie Rinde und Zweige von Laubbäumen. Der Schneehase legt keine Erdbauen an. Die Jungen werden auf der Erdoberfläche geboren. Im Norden von Taiga und Tundra allerdings benutzt der Schneehase tiefere Mulden als Wurflager. Die Tragzeit beträgt etwa 50 Tage. Zweimal im Jahr wirft das Weibchen jeweils 2-5 Junge. Die Jungen kommen voll entwickelt zur Welt und können schon nach 9 Tagen pflanzliche Nahrung zu sich nehmen.

Der Schneeschuhhase (Lepus americanus), der auch ein weißes Winterfell bekommt, lebt in Kanada und Alaska. Er bevorzugt Wald, Sümpfe und Unterholz. Er hat große, stark behaarte Hinterfüße, denen er seinen Namen verdankt. Die Kopf-Rumpf-Länge beträgt 36-52 cm, die Schwanzlänge 2-6 cm. Das Sommerfell ist dunkelbraun. Dieser Hase ist meistens Nachts und am frühen Morgen aktiv. Er frisst im Sommer saftige Kräuter und Gras, im Winter kleine Zweige, Knospen und Sprossen. Zweimal im Jahr werden jeweils 1-7 Junge geboren, die vollständig behaart sind und offene Augen haben.

Auch der Japanische Hase (Lepus brachyurus) bekommt im Norden seines Verbreitungsgebietes ein weißes Winterfell. Der Chinesische Hase (Lepus sinensi) und der Mandschurische Hase (Lepus mandshuricus) sind Arten, die kaum bekannt sind.

Das Sumatra-Kaninchen (Nesolagus netscheri) lebt auf Südwestsumatra, an bewaldeten Berghängen in Höhen von 600-1.400 m.  Die Kopf-Rumpf-Länge beträgt 36-40 cm, die Länge des Schwanzes 1,5 cm. Dieses Kaninchen ist das einzige, das eine wirklich gestreiftes Fell hat. Das Fell ist gelblich grau und hat braune Streifen. Von der Nase bis zum Schwanz, direkt über dem Rücken verläuft ebenfalls ein brauner Streifen. Der kleine Schwanz und der Spiegel sind rötlichbraun, die Pfoten gräulichbraun. Das Sumatra-Kaninchen ist hauptsächlich nachtaktiv. Die Nahrung besteht aus Blätter und Stengeln von Waldpflanzen. Durch das großflächige Abholzen des Waldes und die anschließende Urbarmachung des Bodens hat dazu geführt, dass das Sumatra-Kaninchen sehr selten geworden und sogar vom Aussterben bedroht ist.

Ein ungewöhnlicher Vertreter ist das Vulkankaninchen (Romerolagus diazi), das nur in einem eng umgrenzten Gebiet südöstlich von Mexiko-City in den Hängen der Vulkane vom Popocatepetl und Ixtahuatl  vorkommt. Es lebt in den kargen Höhen von 3000 bis über 3500 m, wo sonst kein anderes Wirbeltier hinkommt. Es ist auch eines der kleinsten Arten der Hasen. Das Kaninchen ist nachtaktiv und lebt in selbstgegrabenen Bauen. Diese befinden sich im Schutze der riesigen Grasstauden. Das Vulkankaninchen gibt Alarmtöne von sich, die fast wohlklingend sind. Die Gestalt ist sehr ursprünglich und deutet darauf hin, genau wie die urtümlichen Merkmale im Skelett und im Schädelbau, dass hier in einem extremen Lebensraum eine primitive Gattung von Hasen überlebt hat. Die Ohren sind kurz und abgerundet. Das Vulkankaninchen bewegt sich mehr trippelnd als hoppelnd fort. Das hauptsächlich dämmerungs- und nachtaktive Tier frisst Gras und vor allem junge Triebe. Das Vulkankaninchen hat sich ganz auf die Ernährung mit jungen Schösslingen des Sacaton-Grases spezialisiert. Es ist leider vom Aussterben bedroht und steht unter strengem Naturschutz.

In kleinen Gebieten Süd- bzw. Zentralafrikas leben das bunte Buschmannhase (Bunolagus monticularis) und das kurzohrige Buschkaninchen oder Uganda-Grashase (Poelagus majorita).

Die Rotkaninchen oder Wollschwanzhasen (Gattung Pronolagus) sind in weiten Teilen Südafrikas bis nach Kenia beheimatet. Die Kopf-Rumpf-Länge liegt bei 35-50 cm, ist somit in etwa so groß wie unser einheimisches Europäisches Wildkaninchen. Der Schwanz ist 5-10 cm lang und buschig. Die Ohren sind und die Beine sind nicht sehr lang. Das Fell ist wollig und auffallend rötlich gefärbt. Als Lebensraum werden felsige Gegenden bevorzugt, wo sich die Rotkaninchen tagsüber in Felsspalten oder natürlichen Höhlen versteckt halten. In einigen Gegenden wird auch der Rand großer Wälder bewohnt. Diesen Waldrand verlassen sie nur zur Nahrungssuche. Diese beginnt meistens am späten Abend. Die Nahrung besteht aus verschiedenen Gräsern und jungen Zweigen. Rotkaninchen geben häufig und auch ohne Gefahr kreischende Laute von sich.

Der Natal-Wollschwanzhase (Pronolagus crassicaudatus) wird ca. 42-50 cm lang und der Schwanz 6-14 cm. Er lebt in Namibia, Südafrika, Botswana, Zimbabwe und Mozambique. Hier bevorzugt er steiniges Gelände mit vereinzelter Vegetation. Er lebt alleine in einem kleinen Revier. Er ist dämmerungs- und nachtaktiv. Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Gras und Pflanzen mit saftigen Blättern. Tagsüber versteckt sich der Natal-Wollschwanzhase zwischen Gras oder Steinen. Nach einer Tragzeit von ca. einem Monat wirft die Häsin 1-2 vollständig behaarte Junge.

Das Borstenkaninchen (Caprolagus hispidus) ist ein urtümlicher, wie auch ziemlich seltener Vertreter. Dieses Kaninchen lebt in waldigen und grasigen Gebieten in den Niederungen des südlichen Himalajagebirges. Die Kopf-Rumpf-Länge beträgt etwa 47 cm, die Schwanzlänge 2,5 cm und das Gewicht ca. 2,5 kg. Die Ohren sind recht kurz und breit. Die Beine sind kräftig. Das Oberhaar ist borstig. Die Oberseite des Körpers ist dunkelbraun, die Unterseite weißbräunlich abgesetzt. Die Baue werden selbst gegraben. Sie leben eher einzeln, manchmal auch als Pärchen. Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Rinde und Wurzeln. Über die Fortpflanzung ist bisher nichts bekannt. Auch das Borstenkaninchen ist vom Aussterben bedroht.

Das kurzohrige Riu-Kiu-Kaninchen (Pentalagus furnessi) aus Ostasien ist ebenfalls ein urtümlicher Vertreter. Es ist ausschließlich auf zwei stark bewaldeten Inseln der japanischen Amami-Inselgruppe beheimatet. Auf diesen Inseln werden die Wälder gerodet, daher sind auch diese Kaninchen selten geworden und sind vom Aussterben bedroht.

 

Hunde:

Im täglichen Miteinander zwischen Hundebesitzern mit ihren Hunden, Gleichgesinnten und Nichthundebesitzern gilt absolute Rücksichtnahme auf den anderen. Das gliedert sich in der Praxis wie folgt auf:

 

Lieber Hundebesitzer, nehme automatisch Deinen Hund an die Leine, wenn sich Dir Menschen nähern, ob mit oder ohne Hund. Denn Du weiß nie wie andere Menschen oder Hunde auf Deinen Hund reagieren.

 

Lieber Hundebesitzer, mache nie die Autotür auf und lasse einfach Deinen Hund heraus springen. Denn Du weiß nie ob er den Straßenverkehr gefährden könnte oder er plötzlich und unerwartet anders auf andere Menschen oder Hunde reagiert.

 

Lieber Hundebesitzer, gehe nie mit Deinem Hund über Kinderspielplätze. Denn dort spielen Kinder und möchten Sandburgen ohne Hundehaufen bauen. Außerdem kannst Du nie wissen wie Dein Hund auf andere Kinder reagiert und andere Kinder auf Deinen Hund reagieren!

 

Lieber Hundebesitzer, sehe Deinen Hund als Freund und Begleiter und nicht als Prestigeobjekt und behandele auch daher nicht andere Hunde und ihre Besitzer von oben herab. Denn das ist respektlos anderen gegenüber und zeugt von keiner besonders hohen Intelligenz! Ob große oder kleine Hunde, Rasse oder Mix, alle sind sie vom Prinzip her gleich gestrickt!

 

Lieber Hundebesitzer, absolviere mit Deinem Hund die Begleithundeprüfung oder gehe wenigstens in einen seriösen Begleithundkurs. Denn Dein Hund soll von Anfang an an den Straßenverkehr, Jogger, Menschenmengen, andere Hunde und verschiedene Stresssituationen gewöhnt sein und sich im Alltag den Umweltreizen ganz gelassen zeigen.

 

Lieber Hundebesitzer, sorge dafür das Dein Hund ausreichend Bewegung und geistige Förderung erhält. Denn Dein Hund ist nur dann ausgeglichen und eine Freude auch für Deine Mitmenschen, wenn du ihn seiner Veranlagung nach förderst. Beschäftige Dich mit Deinem Hund artgerecht und überlasse ihn nicht sich selbst. Falscher Ergeiz Deinerseits ist aber auch fehl am Platz!

 

Lieber Hundebesitzer, Du hast Dich vor dem Kauf Deines Hundes genau über die Haltung und Rasse informiert. Oder zumindest über Hunde allgemein! Denn er muss von der ganzen Familie anerkannt sein und in den Lebensstil und die Gewohnheiten der Familie passen. Ein Spontankauf bei Tieren, auch nicht aus Mitleid, bei Hundevermehrern, Wochen- oder Jahrmärkten oder auch aus dem Inserat ist in jedem Fall der falsche Weg!

Lieber Hundebesitzer, Du hast die Hundesprache gelernt. Denn nur so kannst Du Deinen Hund verstehen, respektieren und mit ihm ein perfektes Team bilden.

Lieber Hundebesitzer, schiebe nicht bei den erst besten Schwierigkeiten oder Urlaub Deinen Hund ins Tierheim ab oder binde ihn irgendwo an. Denn Du hast Dich vor dem Kauf gut informiert und hast mit dem Kauf Deines Hundes die Verantwortung über sein Leben übernommen! 

Lieber Hundebesitzer, lebe aktiv und bewusst mit Deinem Hund. Denn das ist das tolle an der Mensch-Hund-Beziehung. Niemand möchte gerne abgeschoben und nicht beachtet werden..........auch Du nicht!

 

 

 

 

Katze:

Der Umgang mit Tieren ist für uns heute eine Selbstverständlichkeit. Am besten spiegelt sich dieses in der Werbung. Die lila Kuh ist nur für wenige Menschen eine Unbekannte. Aber auch der allein erziehende Vater aus der Kaffeewerbung unterstützt seine Botschaft wie viele andere durch einen Hund. Die Tiere sollen beim Konsumenten eine gute Stimmung auslösen und damit die Kaufbereitschaft für eben dieses Produkt erhöhen.



Wirkung von Heimtieren

Menschen und Tiere leben schon immer in einer Gemeinschaft. Tiere sind für uns schon lange nicht mehr nur Nutztiere, sondern wir betrachten sie mehr und mehr als Freund und Begleiter. Dadurch wurden zunehmend die körperlichen und seelischen Wirkungen von Tieren auf Menschen systematisch untersucht. So ist es kein Geheimnis mehr: Tiere zu Hause fördern das Wohlbefinden und die Gesundheit des Menschen. Dabei wirken Haustiere in vielfacher Weise: pädagogisch, präventiv, psychologisch, therapeutisch. Prof. Reinhold Bergler untersuchte unter anderem die Wirkung von Heimtieren auf Kinder.

Vor allem im Bereich der Stressbewältigung bieten Heimtiere eine positive Unterstützung. Stress ist ein Belastungs-, Bewertungs- und Bewältigungsprozess. Insbesondere die alltäglichen Kleinigkeiten (daily hassles) beeinflussen den Menschen in seiner Stimmungslage, seinem Wohlbefinden und auch in seiner körperlichen Gesundheit. Durch Stress entstehen häufig so genannte psychosomatische Erkrankungen. Ein Heimtier kann uns helfen, Misserfolge in der Partnerschaft, Probleme im beruflichen Bereich, Belastungen durch Hausarbeit, Ärgernisse im Straßenverkehr, etc. besser zu bewältigen. Wir erleben neben diesen unangenehmen Situationen mehr Freude, Entspannung und Entlastung im Zusammenleben mit den Tieren und können die daily hassles leichter ausgleichen.

Ein interessanter Gedanke stammt dazu von dem amerikanischen Mediziner McCulloch. Tiere reizen zum Lachen und Spielen und würden dadurch die Ausschüttung von Endorphinen im menschlichen Gehirn anregen. Diese Endorphine helfen dem Menschen glücklicher zu sein, verringern das Schmerzempfinden und bauen Stress ab.

 

Pferd:

Haltungsformen


Eine artgerechte Pferdehaltung gibt es nicht. Wir können nur versuchen, dem Ideal der natürlichen Pferdeumgebung so nahe wie möglich zu kommen. Wie letztendlich jemand sein Pferd "hält", ist von vielen Faktoren abhängig, die wie nur teilweise beeinflussen können. Die wohl wichtigste Frage ist erst einmal, was sich für Möglichkeiten zur Pferdehaltung in meiner Umgebung bieten. Gibt es dort z.B. ausschließlich Reiterhöfe mit Pferdeboxen ohne weitere Auslaufmöglichkeit, bleibt dem Pferdebesitzer nicht viel anderes übrig, als sein Pferd in einer mehr oder weniger großen Box unterzubringen und anderweitig für die notwendige Bewegung des Pferdes zu sorgen. Heutzutage aber haben die meisten Pferdehalter (zum Glück) die Qual der Wahl: Haltergemeinschaften mit Offenstallhaltung und gepachteten Koppeln, Bauernhöfe mit Pferdeställen, Reiterhöfe mit Pensionspferdehaltung, ect.
Weitere Entscheidungskriterien sind z.B. die zur Verfügung stehende Zeit (Offenstall in Eigenregie ist ungleich zeitaufwendiger als eine gemietete Box in einem Reitstall), Einsatzart des Pferdes (Tunier, Hobby), die finanziellen Möglichkeiten, die eigene Überzeugung und nicht zuletzt die gesundheitlichen Gegebenheiten des Pferdes.

Haltung im Pensions- oder Vereinstall:

Wer als "Neueinsteiger" nach einer gewissen Zeit der reiterlichen Schulung nun sein erstes Pferd erwirbt, wird es sich in der Regel nicht zutrauen, für dessen Schicksal vollkommen allein verantwortlich zu sein, Pflege und Betreuung sofort in die eigenen Hände zu nehmen. Häufig wird das erste Pferd in dem Reitbetrieb erworben, in dem man auch die Reitstunden nahm; der Reitlehrer oder Stallinhaber hat den noch unerfahrenen Käufer beraten, hat den Kauf vermittelt oder trat selbst als Verkäufer auf. Der Neuling der Pferdehaltung wird dazu tendieren, seinen frischerworbenen Vierbeiner in der gewohnten Umgebung zu belassen und die Versorgung seines Pferdes fachkundigen Menschen zu übertragen. Dafür sprechen viele gute Gründe: Wer hauptberuflich Pferde hält, vielleicht gar die offizielle Berufsbezeichnung "Pferdewirt" führen darf, kennt sich mit Pferden besser aus als der Reitanfänger. Der Fachmann weiß über die passende Futterration Bescheid, weiß mögliche Krankheitssymptome zu deuten und Kleinigkeiten zu behandeln, ohne gleich den Tierarzt rufen zu müssen. Im gut geführten Pensionsbetrieb erhalten alle Pferde des Bestandes im regelmäßigen Turnus ihre Impfungen gegen Tetanus, evtl. Tollwut, Influenza; werden regelmäßig Wurmkuren durchgeführt, kommt der Schmied zu festen Beschlagterminen.
Meist hat der Pferdebesitzer seinen Reitstall in der Nähe seiner Wohnung gewählt, das spart Anfahrtszeit, die wiederum der Beschäftigung mit dem Pferd zugute kommen kann. Wer reiterlich weiter gefördert werden will, braucht die Unterrichtsstunden des Reitlehrers. Wer Turnierambitionen besitzt, wird schon gar nicht darauf verzichten wollen. Hinzu kommen die vorhandenen Anlagen zur Reitsportausübung, Dressurviereck, Springplatz, die gedeckte Reithalle bei schlechtem Wetter, die sonstigen Annehmlichkeiten wie beheizte Sattelkammer, Pferdeputz- und -waschplatz, Sanitärräume, vielleicht ein gemütliches Reiterkasino - und überhaupt der Kontakt zu Gleichgesinnten im Verein. Der Spaß beim gemeinsamen Abteilungsreiten, die Zugehörigkeit zu einer Vereinsmannschaft ,Turnierteilnahme für die Farben des Vereins, Vereinsmeisterschaften und viele sonstige Aktivitäten sind Argumente für die Unterstellung des Pferdes im Vereins-/Pensionsstall.
Die genannten Vorteile kommen allerdings vorwiegend dem Pferdebesitzer und nur teilweise seinem Pferd zugute. In der Regel hat der Pferdebesitzer nach dem Abschluß des Pensionsvertrages kaum noch Einfluß auf die Haltungsbedingungen. Im städtischen Verein auf knapper Fläche werden Ausläufe oder gar Weiden ohnehin fehlen; wo sie vorhanden sind, werden sie häufig nicht genutzt, weil die Zeit zum Raus- und Reinbringen der Pferde fehlt, weil man Verletzungen befürchtet, weil die Pferde sich beim Wälzen schmutzig machen könnten. Die meisten Vereins- und Pensionsställe kennen den sogenannten "Stehtag", wo zur Entlastung des Stallpersonals der Reitbetrieb ruht - damit fällt schon jeder siebte Tag für die Beschäftigung mit dem eigenen Pferd aus. Schließlich gibt es viele Ställe, wo das Personal nicht die erforderliche Qualifikation besitzt; wo man befürchten muß, der Pfleger könne seinen Unmut am Pferd auslassen; wo die Futterrationen knapp sind oder nicht die erforderliche Qualität aufweisen, wo das Stallklima nicht stimmt, weil aus Furcht vor Zugluft die Öffnungen geschlossen sind, wo das eigene Pferd neben hustenden Boxennachbarn stehen muß, weil separate Krankenboxen fehlen. Die Unzufriedenheit mit den Lebensbedingungen seines Pferdes in unzureichenden Pensionsställen veranlassen manchen Besitzer, eine andere Lösung zu suchen.

Vorteile:

  • die Stallbesitzer kümmern sich ums Futter (Beschaffung von Stroh, Heu, Hafer, Mischfutter) und die Fütterung der Pferde
  • eventuelle Krankheiten werden schnell erkannt
  • der Stallbesitzer sorgt meist für Impftermine, Wurmkuren und Beschlagstermine
  • gute Anlagen zur Reitsportausübung (gedeckte Reithalle, Springplatz, Dressurviereck, Sattelkammer, ect.)
  • Möglichkeit von Reitunterricht
  • schnelle Verfügbarkeit des Pferdes
  • Pferd (in Boxenhaltung); meist sauber, daher wenig Putzaufwand
  • Kontakt zu vielen anderen Reitern; gemeinsamme Aktivitäten (Tuniere, Vereinsmeisterschaften, ect.)


 

Nachteile:

  • meist keinen Einfluß auf die Fütterung des Pferdes (Menge, Art, Zeit)
  • keinen Einfluß darauf, ob, wann und wie oft das Pferd in einen Auslauf kommt
  • keinen Einfluß auf das "Stallklima" (Belüftung, Temperatur)
  • ebentuell unqualifiziertes Personal
  • durch hohen Pferdebestand verstärke Ansteckungsgefahr


 

Haltung beim Landwirt:

Eine Möglichkeit ist zum Beispiel die Unterbringung beim Landwirt. Angesichts übervoller Agrarmärkte und begrenzter Milchkontingente suchen manche Bauern nach Nischen der Agrarproduktion, eine davon ist die Pensionspferdehaltung. Der Hauptvorteil ist die vorhandene Fläche, die Weide für die Pferde im Sommer, eine Matschkoppel oder ein Auslauf im Winter. Als professioneller Viehhalter kann der Landwirt in der Regel auch mit Pferden umgehen, bei kleinerem Pensionspferdebestand kann Rücksicht auf individuelle Wünsche der Besitzer genommen werden, an Futter und Einstreu mangelt es nicht, die Unterbringung ist billiger als im Vereinsstall. Nachteilig ist der in den meisten Fällen weitere Anmarschweg zum Pferd, oft muß man auch auf Reithalle und Reitplatz verzichten.
Nicht immer verstehen Bauern von Pferden so viel wie von ihren eigenen Nutztieren. Stallgebäude aber, die für Kühe oder Mastschweine noch geeignet sein mögen, sind für Pferde nicht ausreichend. Der Pferdehalter sollte sich also den künftigen Pensionshof seines Pferdes genau anschauen, bevor er seine Wahl trifft - aber das gilt wohl für alle Ställe.

Vorteile:

  • meist viel Weidefläche vorhanden
  • meist Berücksichtigung von individuellen Wünschen der Pferdehalter
  • genug Futter und Einstreu vorhanden
  • Kontakt zu anderen Pferdehaltern
  • bei Koppel- bzw. Paddockhaltung hat das Pferd die benötigten Sozilakontakte zu anderen Pferden
  • bei Koppel- bzw. Paddockhaltung hat das Pferd den benötigten Auslauf und bekommt für die Gesundheit wichtige 'Reize' (Temperaturschwankungen, Sonne, Regen, Wind). Das Pferd ist daher meist ausgeglichener als in der Boxenhaltung.

Nachteile:

  • eventuell mangelhafte "Pferdekenntnisse" seitens des Landwirtes
  • Reitplatz und Reithalle nur in Ausnahmefällen vorhanden
  • alte Schweine- oder Kuhställe sind (ohne Umbau) nicht unbedingt zur Pferdhaltung geeignet
  • bei Koppel- bzw. Paddockhaltung ist das Pferd nicht immer sauber
  • Pferd muß eventuell zum Reiten erst von der Koppel "gefangen" werden



 

Haltung in Haltergemeinschaft:

Gelegentlich suchen Pferdehalter über Anzeigen in Fachzeitschriften Gleichgesinnte, um eine kleine Stallanlage besser auszulasten - ein geeigneter Weg für den Neuling der Pferdehaltung, Erfahrungen zu sammeln, ohne vollkommen allein auf sich gestellt zu sein. Vorausgesetzt, daß die menschlichen Beziehungen untereinander klappen, gibt es kaum eine bessere Lösungsmöglichkeit. Aus einzelnen Pferden einzelner Besitzer wird eine kleine Herde, größere Aufgaben bei Stallbau, Zäuneziehen oder Heuernte verteilen sich auf mehrere Köpfe, unterschiedliche Fähigkeiten und Talente ergänzen sich. Größere Anschaffungen - der Kauf eines Pferdetransportanhängers, eines Wasserwagens, eines Weidezaungeräts - belasten nicht. nur ein Portemonnaie. Ein wesentlicher, sehr beruhigender Punkt ist die gegenseitige  Vertretungsmöglichkeit  der Pferdehalter untereinander bei der täglichen Arbeitserledigung, vor allem aber bei Krankheit, Urlaub, beruflicher Inanspruchnahme. Mehr noch als im Reitverein bringt diese Gemeinsamkeit der Interessen und Aufgaben, der Erfahrungsaustausch, das Fachsimpeln usw. eine Fülle von Anregungen, die den Spaß am eigenen Pferd nachhaltig erhöhen kann, wenn - ja, wenn die menschliche Kommunikation reibungslos klappt. Die Praxis zeigt, daß das eben doch nicht so einfach ist, daß Einsatzfreude, Kooperationsbereitschaft,  Kompromißfähigkeit, Ehrlichkeit und viele andere gute Eigenschaften dazugehören, damit alle Pferdebesitzer einer Haltergemeinschaft am selben Strang ziehen. Ebenso wie viele Wohngemeinschaften an den Kleinigkeiten des gemeinsamen Zusammenlebens zerbrechen, erlebt man dies bei Haltergemeinschaften. schriftliche Verträge, die die Pflichten und Rechte des Einzelnen in einer derartigen Gemeinschaft regeln, können das Zusammenwirken erleichtern.

Vorteile:

  • man kann sich mit Menschen zusammenschließen, die die gleiche Einstellung zur Pferdehaltung haben
  • Mitspracherecht, was und wann gefüttert wird
  • Pferd steht in einer Herde
  • Pferd hat durch Koppelgang auch außerhalb der Reitzeiten ausreichend Bewegung
  • Ideenaustausch mit anderen Pferdehaltern

Nachteile (falls man diese als solche sehen kann... ;-) ):

  • regelmäßiger Stalldienst
  • Mitverantwortung und Mithilfe beim Koppelbau, Futterbeschaffung nötig
  • Impftermiene, Wurmkuren, Beschlagstermiene müssen selber organisiert werden
  • meist keine Reithalle oder Reitplatz vorhanden
  • Pferd muß vor dem Reiten von der Koppel geholt werden und je nach Zustand recht intensiev geputzt werden



 

Haltung in Eigenregie:

Die Erfahrung hat gezeigt, daß die meisten Pferdebesitzer Individualisten sind, deren Traum die eigene Pferdehaltung ist. Die Motive mögen vielschichtig sein, für die meisten Pferdebesitzer steht aber nicht die Sportausübung - das Reiten oder Fahren - an erster Stelle; der tägliche enge Kontakt zu einem großen lebendigen Wesen, dessen Spontanität und Unberechenbarkeit, wird als bewußter Kontrast zu einer unpersönlichen, technisierten Arbeitswelt verstanden. Wer sein Pferd intensiv erleben und ständig mit ihm umgehen will, wird sich folgerichtig bemühen, es möglichst nahe bei seinem Wohnstandort unterzubringen. Die Haltung in eigener Regie bedeutet in der Regel, daß die Pferde der ganzen Familie nahestehen; oft sind zwei oder gar drei Generationen mit diesem Hobby verbunden. Es gibt viele, die die Großstadt, in der sie ihren Arbeitsplatz besitzen, verließen, um außerhalb mit ihren Pferden wohnen zu können. Es ist für sie weniger an 200 Arbeitstagen morgens und abends 30 km zur Arbeit fahren zu müssen, als dieselbe Strecke an 365 Tagen, um die Pferde zu sehen; und außerdem hat die Familie täglich ihre Freude mit den Tieren. So hat sich bei manchem Menschen über die erste Reitstunde, das erste Pferd, das Leben erstaunlich verändert. Oftmals wurden die Konsequenzen, die sich aus dem Besitz des eigenen Pferdes und dem Entschluß, dieses Pferd eigenverantwortlich zu betreuen, ergaben, anfangs gar nicht übersehen. Man wuchs mit seiner Aufgabe, registrierte, daß das eigene Pferd viel Geld und Zeit in Anspruch nimmt, aber arrangierte sich so, daß die Belastung nicht mehr als Belastung, sondern als unverzichtbarer Bestandteil des eigenen Lebens empfunden wurde.

 

Maus:

Allgemeines:

Die Echten Mäuse (hierzu gehören auch die viele Ratten) sind wohl die gefährlichsten Nahrungs- und Gesundheitsschädlinge unter den Nagern. Der Körperbau der Tiere ist wenig spezialisiert, das ermöglich ihnen, die verschiedensten Lebensräume zu besiedeln.

Die Echten Mäuse entstanden vor etwa 10-15 Millionen Jahren, befinden sich aber immer noch in art- und formenbildenden Prozessen. Vermutlich haben sie den Höhepunkt ihrer Entwicklung noch gar nicht erreicht.

Der Schwanz der Tiere ist lang und sehr beweglich. Teilweise wird er von einigen Arten als fünfte Gliedmaße genutzt. Er ist dicht beschuppt oder spärlich behaart, dadurch sieht er nackt aus. Die Augen und Ohren sind recht gut entwickelt.

Lebensweise:

Die Echten Mäuse sind weltweit verbreitet.

Systematik:

Diese Unterfamilie besteht aus 89 Gattungen mit 408 Arten.

Einige Gattungen, Arten und Unterarten:

Die Gattung der Mäuse i.e.S. (Mus) ist weltweit verbreitet. Es gibt etwa 20 Arten. Alle Arten sind sich im Aussehen und ihrer Lebensweise so ähnlich, dass es schwierig ist, sie auseinander zu halten. Die Hausmaus (Mus musculus) ist die bekannteste Maus und ist weltweit, unter anderem überall in unserer einheimischen Fauna zu finden. Von ihr stammt auch die uns als Haustier bekannt gewordene Weiße Maus. Ursprünglich lebt sich ausschließlich in den ausgedehnten Steppen- und Halbsteppengebieten in Asien. Das kann man noch an den osteuropäischen und asiatischen Unterarten erkennen. Die Hausmaus erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 7-11 cm, eine Schwanzlänge von 7-10 cm und ein Gewicht von 10-28 g. Die Oberseite des Körpers ist mausgrau bis braungrau, die Unterseite etwas heller. Die Hausmaus ist nachtaktiv und kann sehr gut klettern, springen und laufen. Wenn es unbedingt notwendig ist, geht sie auch ins Wasser. Sie kann sehr gut schwimmen. Die Unterarten, die an den Menschen gebunden sind (aber nicht in Gefangenschaft gehalten werden), legen ihre Nester in unmittelbarer Nähe von Nahrungsmittelvorräten des Menschen an, teilweise sogar mitten in den Vorräten. In der Regel leben Hausmäuse im Rudel, bestehend aus mehreren Großfamilien. Jede Großfamilie besitzt dabei aber ihr eigenes Territorium, das sie mit Duftmarken kennzeichnen. Mitglieder anderer Großfamilien werden in diesem Territorium nicht geduldet. Innerhalb einer Großfamilie besteht unter den Männchen eine Rangordnung, die aber durch Rangkämpfe immer wieder ändert. Normalerweise pflanzen sich Hausmäuse nur im Sommer fort, aber die Tiere, die in menschlichen Behausungen leben, pflanzen sich das ganze Jahr über fort. Vier- bis achtmal bring das Weibchen nach einer Tragzeit von 20-23 Tagen 4-8 blinde und nackte Junge zur Welt. Nach 13 Tagen öffnen sich die Augen, nach 20 Tagen sind sie rundherum behaart, mit 30 Tagen sind sie selbstständig. Es gibt eine biologische Geburtenkontrolle bei den Hausmäusen. Wenn sich die Mäuse zu stark vermehren bleiben die jungen Weibchen fortpflanzungunfähig. Dabei öffnet sich die Scheide nicht und die Eierstöcke produzieren keine Eier. Vermutlich wird diese Situation hormonell ausgelöst, wenn bei zu hoher Populationsdichte der Stress ansteigt. Hausmäuse fressen alles, was der Mensch für seine Ernährung lagert. Der Geruchssinn ist so gut ausgebildet, dass sie sogar versteckte Vorräte finden, zu denen sie sich notfalls auch durchnagen. Sie bevorzugen Getreide und Getreideprodukte. Die Hausmäuse haben viele Feinde: Greifvögel, Eulen, Füchse, Iltisse, Mauswiesel, Spitzmäuse und Igel. Der größte Feind ist aber die Hauskatze. Die Hausmaus besteht aus diversen Unterarten. Die Westliche Hausmaus (Mus musculus domesticus) lebt westlich der Elbe und ist sehr stark an den Menschen gebunden. Äußerst selten hält sie sich außerhalb von Gebäuden auf. Die Oberseite des Körpers ist mausgrau bis braungrau, die Unterseite etwas heller. Die Nördliche Hausmaus (Mus musculus musculus) lebt östlich der Elbe und ist unanhängiger vom Menschen. Sie lebt auch in Feld und Flur. Die Oberseite des Körpers ist gelbgrau bis graubraun, die Unterseite grauweiß und heller. Die Ober- und Unterseite sind durch eine deutliche Trennungslinie abgesetzt. An der Brust findet sich eine gelblichbraune Zeichnung. Die Nördliche Hausmaus ist etwas kleiner als die Westliche Hausmaus und ihre Schwanz ist auch etwas kürzer. Die Ährenmaus (Mus musculus spicilegus) lebt in Süd- und Ostdeutschland, im Balkan und in der Ukraine. Sie lebt überwiegend im Freien und sucht nur ausnahmsweise Zuflucht beim Menschen. Mus musculus bactrianus lebt in Innerasien. Sie gilt als Ausgangsform für die Westliche Hausmaus. Dieser beiden Arten bevorzugen als Lebensraum Kultursteppen, Steppen und steppenähnliche Gebiete.

Weitere Tiere dieser Gattung sind die Tritonsmaus (Mus triton) und die Amerikanische Zwergmaus (Mus minutoides)

Die Gattung der Ratten (Rattus) gilt als Überträger der Beulenpest. Das heutige Hauptverbreitungsgebiet der Pest liegt in Afrika, Südamerika und Asien. Die Ratten leben inzwischen überall auf der Welt, mit Ausnahme des Polargebietes, Feuerland und Madagaskar. Ursprünglich lebte sie aber nur in Süd- und Ostasien. Ratten sind nicht nur Krankheitsüberträger, sondern auch Nahrungsmittelschädlinge. Eine Ratte frisst im Jahr 10-15 kg Getreide, 100 Ratten zusammen 1 bis 1,5 Tonnen! Die Wanderratte (Rattus norvegicus) stammt ursprünglich aus Sibirien und China, ist heute aber weltweit verbreitet. In ihrem Ursprungsgebiet ist sie aber noch völlig freilebend, während sie in den anderen Verbreitungsgebieten an die Nähe des Menschen gebunden ist. Sie erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 19-30 cm, eine Schwanzlänge von 13-32 cm und ein Gewicht von bis zu 500 g. Ihr Schwanz hat 160-190 Ringe. Die Oberseite des Körpers ist graubraun bis dunkelbraun, die Flanken etwas heller und die Unterseite schmutzigweiß bis -grau. Ältere Tiere haben lange, fuchsrote Grannenhaare, die im Rückenhaar stehen. Es gibt auch rein schwarze Wanderratten. In freier Wildbahn lebt die Wanderratte in einem Erdbau, in der menschlichen Umwelt leben sie heute meistens in unterirdischen, feuchten Lebensräumen, also in unserer Kanalisation. Aber auch in Ställen, Kellern, Tiergärten, Schlachthöfen, auf Müllkippen, in lebensmittelverarbeitenden Betrieben, Getreidespeichern und schließlich in Büro- und Wohngebäuden kommt sie vor. Allerdings ist die Wanderrate bei uns auch in freier Natur zu finden. Dann vorwiegend an fließenden Gewässern, besonders wenn sie dort eine dichte Ufervegetation vorfindet, die als gute Deckung dient. Sie geht gerne in Wasser und entpuppt sich als sehr guter Schwimmer und Taucher. Sie legt im Freien einen Erdbau in etwa 40 cm Tiefe an, bestehend aus einem sehr verzweigten Gagsystem, mehreren Nest- und Vorratskammern und viele blinde Gänge. Die Nahrung der Wanderratte ist überwiegend pflanzlich. Zu etwa 40% besteht sie aus Getreide und zu 35% aus frischen Pflanzenteilen. Der tierische Anteil liegt nur bei etwa 25%. Sie überfällt Kaninchen und Hausgeflügel, jagt Feldmäuse und frisst die Eier von Bodenbrütern. Im Wasser macht sie Jagd auf Frösche, Fische und Süßwassermuscheln. Bei großem Nahrungsmangel frisst sie sogar ihre Artgenossen. Die Wanderratte ist sehr angriffslustig und gefährlich. Wenn sie von Hunden oder Katzen in die Enge getrieben wird, dann greift sie mit schrillem Geschrei an und kann den Angreifer mit ihren Bissen sogar tödlich verletzen. Die Wanderratte lebt in einem Rudel, das ursprünglich von einem Paar gegründet wird, also eine Großfamilie ist. Fremde Wanderratten werden sofort angegriffen. Die Wanderratte ist dämmungsaktiv, bei schlechtem Wetter kommt sie aber auch schon Mittags hervor. Tiere, die in Fabriken oder Bürogebäuden leben, sind dann aktiv, wenn der Betrieb ruht. Zwei- bis dreimal im Jahr bringt das Weibchen durchschnittlich jeweils 8 nackte und blinde Junge zur Welt. Mit 15 Tagen öffnen sie die Augen, mit 20 Tagen machen sie Ausflüge außerhalb des Nestes. 

Die Hausratte (Rattus rattus) ist zwar seltener als die Wanderrate, aber gilt als ein höchst gefährlicher Schädling. Sie erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 16-26 cm, eine Schwanzlänge von 20-24 cm und ein Gewicht von 150-250 g. Insgesamt hat der Schwanz 200-260 Ringe. Der Kopf ist schmaler und die Ohren länger als bei der Wanderratte. Außerdem sind die Ohren der Hausmaus nackt. Die Oberseite des Körpers ist braun- bis grauschwarz, die Unterseite etwa heller. Es gibt aber auch andersfarbige Varianten, wie schwarze, graubraune, braune und bunte mit deutlich abgesetzter weißer Brustzeichnung. Es ist möglich, dass in einem Wurf die verschiedensten Farbvarianten auftauchen. Die Hausratte ist ein wärmeliebendes Tier und ist bei uns selten außerhalb von menschlichen Bauten zu finden. In wärmeren und tropischen Regionen lebt sie auch im Freien, meistens auf Bäumen, in denen sie kugelförmiges Nest baut. In den Gebäuden hält sich meistens in den oberen Stockwerken, Böden und Dächer auf. Die Hausratte ist dämmerungs- und nachtaktiv. Sie ist ein sehr guter Kletterer und Springer. Sie ist nicht so aggressiv wie die Wanderratte, duldet auch eher Artgenossen in der Nähe und ist im allgemeinen nicht so leicht reizbar. Die Nahrung der Hausratte besteht hauptsächlich aus Getreide, Früchten und Gemüse. In Häusern macht sie sich über die Lebensmittelvorräte her, am liebsten über Getreideprodukte, Pflanzenfett und Zucker. Tierische Nahrung nimmt sie nur als Beikost. Ein- bis zweimal im Jahr bringt das Weibchen nach einer Tragzeit von 24 Monaten 6-12 Junge zur Welt. Da die Ratte als Schädling und Krankheitsüberträger bekämpft wurde, gilt sie jetzt als gefährdete Tierart bei uns in Deutschland. Auch wenn es sich jetzt widerspricht, die Hausratte ist ein einheimisches Tier und es wurden deswegen für deren Erhaltung Schutzmaßnahmen ergriffen. Aber auch die Wanderratte trägt, wenn auch nur zu einem kleinen Teil, dazu bei, dass die Hausratte immer seltener wird. Die Wanderrate ist größer, kräftiger, ausdauernder und aggressiver als die Hausratte, und sie ist auch fortpflanzungsmäßig überlegen. Kommt es mal zu einem Kampf zwischen diesen beiden Arten, dann ist die Hausratte der sichere Verlierer. Die natürlichen Feinde haben überhaupt keinen Einfluss auf die Entwicklung der Hausratte, weil sie teilweise sehr selten geworden sind, dazu gehören Eulen, Greifvögel, Steinmarder, Hermeline, Iltisse und Mauswiesel. Hin und wieder spezialisiert sich auch mal eine Katze oder ein Hund auf die Rattenjagd. Es gibt sehr viele Unterarten der Hausratte. Rattus rattus rattus lebt in Nord- und Mitteleuropa. Rattus rattus alexandrinus im Mittelmeergebiet und anderen warmen Regionen. Die Fruchtratte (Rattus rattus frugivorus) lebt in sehr warmen Gebieten. Haltung: Die Hausratten lassen sich auch gut als Haustier halten. Sie entpuppen sich dann als intelligente und zutrauliche Pfleglinge. Sie benötigen einen geräumigen Käfig, der mit etwas trockener Streu und einem dunklen Unterschlupf ausgestattet ist. Von den Ratten geht auch keine Geruchsbelästigung aus, wie man es von Mäusen kennt. Man sollte Ratten möglichst nicht als Pärchen halten, denn sie vermehren sich enorm. Außerdem werden sie dann auch nicht so zahm.

Die Polynesische Ratte (Rattus exulans) ist per Schiff auf die pazifischen Inseln gelangt und besiedelt jetzt alle diese Inseln.

Die Gattung der Waldmäuse (Apodemus) besteht aus 4 Arten. Die Gelbhals- oder Halsbandmaus (Apodemus flavicollis) ist die größte einheimische Waldmausart. Sie erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 12 cm und eine Schwanzlänge von 11 cm. Die Oberseite des Körpers ist hellbraun bis rötlichbraun, die Unterseite deutlich weiß abgesetzt. Auf der Brust trägt sie ein gelbliches Band. Die Gelbhalsmaus ist nachtaktiv und stark an den Wald gebunden. Sie kann sehr gut klettern, hin und wieder baut sie ihr Nest oder eine Vorratskammer in Baumhöhlen in einer Höhe von bis zu 8 Metern oder in einem Nistkasten. Meistens jedoch liegt das Nest an einer geschützten Stelle im Waldboden. Wenn die Gelbhalsmaus auf der Flucht ist, dann läuft sie nicht, sondern sie springt. Ein Sprung kann bis zu einem Meter weit sein. Wenn sie von einem Räuber am Schwanz gepackt wird, löst sich die Schwanzhaut, so wie es von Eidechsen bekannt ist. Die Nahrung besteht aus unterschiedlichen Sämereien. Wenn die Gelbhalsmaus in ein Haus eindringt, dann frisst sie auch Speck und Fleisch. Bis zu viermal im Jahr bringt das Weibchen 5-8 Jungen zur Welt.

Die Feld- oder Kleine Waldmaus (Apodemus sylvaticus) lebt an Waldrändern in fast ganz Eurasien. Sie erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 8-13 cm, eine Schwanzlänge von 7 bis 9,5 cm und ein Gewicht von 15-30 g. Die Oberseite des Körpers ist hellbraun bis rötlichbraun und die Unterseite schmutzigweiß und nicht so deutlich abgesetzt wie bei der Gelbhalsmaus und trägt keinen Brustfleck. Die Feld-Waldmaus lebt in offenen Landschaften und Steppen. Sie hält sich im Schatten von Gräsern und Kräuter verborgen. Sie kann, wenn es sehr kalt oder sehr heiß wird, auch in Häuser eindringen und sich dort über den Lebensmittelvorrat hermachen. Sie bevorzugt dabei Getreide und Obst. Die Erdbaue, die die Feld-Waldmaus anlegt liegen tief zwischen Baumwurzeln und in Felsspalten. Sie lebt sich Vorräte aus verschiedenen Sämereien an. Bis zu viermal im Jahr bringt das Weibchen 5-8 Jungen zur Welt.

Die Brandmaus (Apodemus agrarius) lebt in riesigen Gebieten Eurasiens bis in die Mandschurei und Südchina hinein. Bei uns in Deutschland ist sie aber nur östlich der Elbe beheimatet. Sie lebt in Gärten und Parkanlagen unter Gebüsch, aber auch auf feuchten Wiesen und an Waldrändern. Im Sommer hält sie sich auch auf Äckern auf. Sie erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 9-12 cm, eine Schwanzlänge von 7 bis 8,5 cm und ein Gewicht von etwa 20 g. Das Fell ist rehbraun mit schwarzen Rückenstreifen. Die Brandmaus ist mehr tagaktiv. Die Nahrung besteht aus Samen aller Art und Pflanzenteilen, hauptsächlich aber aus Insekten und Regenwürmern. Auch hier bringt das Weibchen bis zu viermal im Jahr 5-8 Jungen zur Welt.

Die Felsen- oder Schnurrbartmaus (Apodemus mystacinus) lebt im ostmediterranen Raum und wird etwas größer als die Gelbhalsmaus. Die Felsenmaus erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 15 cm, eine Schwanzlänge von 14 cm und ein Gewicht von bis zu 50 g. Die Augen sind kugelig und die Ohrmuscheln groß. Als Lebensraum bevorzugt sie felsigen Untergrund in Waldgebieten, aber auch lichte, offene Buschlandschaften. Sie ernährt sich fast ausschließlich vegetarisch und legt für den Winter Vorräte an. Sie ist dämmerungs- und nachtaktiv. Das Weibchen bring in der Regel nur 3-4 Junge zur Welt.

Die Gattung der Stachelmäuse (Acomys) lebt in sandigen und felsigen Regionen in Afrika und im Vorderen Orient bis nach Pakistan und besteht aus 5 Arten. Sie erreichen Größen, die der der Hausmaus entsprechen. Die Oberseite des Körpers ist gelblich, braun oder grau. Auf dem Rücken befinden sich grobe Stacheln, die den Stachelmäusen einen bestimmten Schutz geben. Die Ohren sind auffallend groß. Sie können leicht ihren Schwanz verlieren, wenn sie verfolgt werden. Stachelmäuse sind dämmungsaktiv und ernähren sich überwiegend von pflanzlicher Nahrung. Aber auch kleinere wirbellose Tiere werden von den ihnen verzehrt. Die Weibchen bringen pro Wurf bis zu 5 bereits weit entwickelte Junge zur Welt. Acomys cahirinus lebt in Ägypten, ist zum Kulturfolger geworden und plündert Vorratslager.

Die Gattung der Bandikutratten (Bandicota) lebt in den dichtbesiedelten Gebieten in Südostasien. Man findet sie häufig in unmittelbarer Nähe des Menschen. Sie erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 16-36 cm, eine Schwanzlänge von 16-26 cm und ein Gewicht von 1 bis 1,5 kg. Die Oberseite des Körpers ist hellgrau, braun oder schwarz, die Unterseite schmutzigweiß abgesetzt. Bandikutratten graben sich ausgedehnte Baue mit Verbindungsgängen, mehreren Vorratskammern und einer Schlafkammer. In den Vorratskammern werden Getreide, Früchte und Knollen eingelagert. Bandikutratten sind nachtaktiv. Wenn sie gestört oder von einem Feind gestellt werden, dann stoßen sie einen grellen, durchdringenden Laut aus. Die Bandikutratte (Bandicota indica) gilt als Überträger von Leptospirosen (eine durch Leptospiren hervorgerufene Infektionskrankheit; Leptospiren sind Schraubenbakterien). Die Indische Pest- oder Maulwurfsratte (Bandicota bengalensis) ist ein gefürchteter Dauerträger der Pest.

Die Gattung der Grasmäuse (Lemniscomys) lebt an Flussufern, in Sümpfen, Graslandschaften, Wäldern und Savannen in ganz Afrika südlich der Sahara ist besteht aus 6 Arten. Sie erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 14 cm und eine Schwanzlänge von15 cm. Die Oberseite des Körpers ist erdfarben braun oder graubraun, die Unterseite ist weißlich gefärbt. Einige Arten haben zusätzlich eine hübsche Rückenzeichnung, bestehend aus dunklen und hellen Längsstreifen oder Tüpfelreihen. Die Streifen-Grasmaus (Lemniscomys striatus) ist wohl die hübscheste Art dieser Gattung. Die Grasmäuse sind tagaktiv, aber sehr scheu und wachsam. Ihre Nester bauen die Tiere aus Gras. Die Nahrung ist überwiegend vegetarisch. Bevorzugt werden weiche und zarte Pflanzenteile. Grasmäuse fressen als Zusatzkost aber auch Insekten. Die Weibchen bringen 2-5 Junge zur Welt. Die Afrikanische Streifen-Grasmaus (Lemniscomys barbarus) ist eine weitere Art.

Die Gattung der Häschenratten (Leporillus) lebt in Australien und besteht aus 3 Arten. Sie erreichen eine Größe, die der der Ratten entspricht. Die Nase ist stumpf, die Ohren groß - beides erinnert an Kaninchen oder Hasen. Die Oberseite des Körpers ist bräunlich, die Unterseite heller. Das Fell ist dicht und weich und der Schwanz ist auch dicht behaart. Die Häschenratten bauen große sogenannte Stocknester. Dazu tragen sie Zweige, Äste und Stöcke zusammen und bauen um einen kleinen Busch herum ihr umfangreiches Nest. Sehr häufig werden die Nester aber auch zwischen Felsen angelegt. Leporillus jonesi, eine strandbewohnende Art, baut sogar freistehende Nester. So ein Nest kann über einen Meter hoch werden und einen Durchmesser von bis zu 6 Meter erreichen. Ausgepolstert wird das Nest mit Gras. Meistens bewohnen mehrere Tiere so ein Nest, denn Häschenratten sind meistens gesellig. Die Nahrung ist überwiegend vegetarisch. Die Langohr-Häschenratte (Leporillus conditor) liebt trockenes Grasland. Sie erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 14-20 cm und eine Schwanzlänge von 13-18 cm. Die Fortpflanzung findet während der Regenzeit statt. Pro Wurf bringt das Weibchen 4-6 Junge zur Welt.

Die Gattung der Vielzitzenmäuse oder Vielzitzenratten (Mastomys) lebt in den trockenen Gebieten südlich der Sahara. Sie erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 9,5 bis 16 cm. Sie haben außergewöhnlich viele Zitzen, insgesamt 24, in zwei Reihen angeordnet. Auch sie haben sich dem Menschen angeschlossen und sind Allesfresser. Sie leben in Vorratsspeichern und Häusern und werden dort als Vernichter von Nahrungsmitteln sehr schädlich. Die Weibchen bringen pro Wurf über 10 Junge zur Welt.

Die Gattung der Riesenratten (Uromys) lebt in Australien, Neuguinea und auf einigen benachbarten Inselgruppen und besteht aus 5 Arten. Sie erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge zwischen 29 und 35,5 cm und eine Schwanzlänge zwischen 28 und 35 cm. Das Fell ist dicht und kurz, der Schwanz unbehaart. Meistens ist das Fell graubraun, es kommt aber auch grau oder fast schwarz vor. Die Nagezähne der Riesenratten sind sehr kräftig. Die Tiere können sehr gut klettern und sind Baumbewohner. Die Vorder- und Hinterpfoten sind sehr breit und haben kräftige Kletterkrallen. Der Schwanz trägt keine, wie sonst bei den anderen Mäusen üblich, dachziegelartig übereinandergesetzt Schuppen, sondern sie sind wie ein Mosaik angeordnet. Dadurch haftet der Schwanz sehr gut und ist beim Klettern somit sehr hilfreich. Als Unterschlupf dienen meistens Baumlöcher. Offensichtlich besteht die Nahrung aus den Blättern und Früchten der Bäumen, in denen sie umherklettern. Leider ist über die Fortpflanzung nichts bekannt.

Die Eurasische Zwergmaus (Micromys minutus) lebt in Hecken und Röhricht von Europa bis nach Japan. Man findet sie auch in Getreidefeldern und Rübenschlägen. Sie erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 5,5 bis 7,5 cm, eine Schwanzlänge von 5 bis 7,5 cm und ein Gewicht von 5-8 g. Der Schwanz dient als Greifschwanz, einzigartige bei Säugetieren der Alten Welt. Die Oberseite des Körpers ist rehbraun, die Unterseite deutlich weiß abgesetzt. Die Ohren sind kurz und kaum im dichten Fell zu sehen. Ihr Nest errichtet sie zwischen Schilfstengeln oder Grashalmen aus Grasstücken. Dieses Kugelnest wird 40-80 cm hoch und fällt sofort auf. Allerdings bleibt die Zwergmaus nur den Sommer über in diesem Nest, für den Winter baut sie ein Bodennest. Ihre Feinde sind Eulen und Wiesel. Die Nahrung besteht aus Samen und kleine Insekten, sogar Schmetterling und unsere größten Heuschreckenarten erbeutet die Zwergmaus. Zwei- bis dreimal im Jahr bringt das Weibchen nach einer Tragzeit von 21 Tagen jeweils 2-6 Junge zur Welt.

Die Äthiopische Kusu-Grasratte (Arvicanthis abyssinicus) lebt in Savannen, Busch und Wäldern in Westafrika bis Somalia und Sambia. Sie erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 12-19 cm und eine Schwanzlänge von 9-16 cm. Sie lebt in Kolonien von bis zu 1000 Tieren. Meistens gräbt sie sich Gänge in den Boden, manchmal sucht sich ihren Unterschlupf auch zwischen Felsblöcken. Die Hauptnahrung besteht aus Grassamen. Manchmal frisst sie auch Süßkartoffeln. Die Nil-Grasratte (Arvicanthis niloticus) ist eine weitere Art.

Die Afrikanische Striemen-Grasmaus (Rhabdomys pumilio) lebt im Grasland und Busch von Zentralafrika südlich bis zum Kap der Guten Hoffnung. Sie erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 9-13 cm und eine Schwanzlänge von 8 bis 12,5 cm. Diese Grasmaus ist in ihrem Verbreitungsgebiet sehr verbreitet. Den Eingang zu ihrem Bau liegt sie so an, dass dieser in dichter Vegetation verborgen liegt. Die Nahrung besteht sowohl aus pflanzlicher als auch aus tierischer Kost. In Norden bis zu sechsmal im Jahr, im Süden bis zu viermal bringt das Weibchen jeweils 4-12 Junge zur Welt.

Die Mosaikschwanzratte (Melomys cervinipes) lebt im Wald, gewöhnlich in Wassernähe, in Nordostaustralien. Sie erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 9-17 cm und eine Schwanzlänge von 11-17 cm. Wie bei den Riesenratten ist auch hier der Schwanz mosaikartig beschuppt. Ihr Nest baut sie aus winzigen Grasstückchen und Blättern in Schraubenpalmen. Die Fortpflanzung findet während der Regenzeit statt, das ist vom November bis April. Pro Wurf bringt das Weibchen bis zu 4 Junge zur Welt.

Die Goliathratte (Hyomys goliath) lebt im Wald von Neuguinea. Sie erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 29-39 cm und eine Schwanzlänge von 25-38 cm. Ihr Schwanz ist an der Unterseite mit dachziegelartig übereinanderliegenden dicken Schuppen bedeckt. Vermutlich dienen diese Schuppen dazu, das Wegrutschen des Schwanzes beim Klettern zu verhindern. Es ist leider so gut wie gar nichts über diese Art bekannt.

 

 

Ratte:Zähmung von Neuankömmlingen

Gerade wenn man Ratten aus dem Zooladen oder aus schlechter Haltung übernimmt, haben sie häufig gar keine oder nur schlechte Erfahrungen mit dem Menschen gemacht. In solchen Fällen erfordert die Zähmung neuer Ratten besonders viel Geduld, Fingerspitzengefühl und Zeit, doch es macht sich bezahlt zu Anfang konsequent "dran" zu bleiben. Mehr Glück hat man, wenn man bereits zahme Tiere übernimmt, was häufig bei privaten Vermittlungen (z.B. über den VdRD e.V.) der Fall ist. Daher ist jede Zähmung anders und es gibt kein Patentrezept.

Der Käfig sollte zunächst eher spartanisch eingerichtet sein. Ein Brett, ein Häuschen, und natürlich Futter und Wasser. Das genügt für 's Erste. Das dient dazu, die weitere Kontaktaufnahme zu erleichtern, denn nichts zerstört bereits gewonnenes Vertrauen so schnell, wie eine Verfolgungsjagd durch den Käfig oder - noch schlimmer - das ganze Zimmer. Daher sollten neue Ratten auch in der ersten Zeit noch keinen Auslauf bekommen. Wer ihnen von Anfang an Auslauf gönnen möchte, kann sich dabei auf einen kleinen überschaubaren Bereich beschränken, in dem es nur solche Verstecke gibt, an die der Halter leicht heran kommt. Diesen Bereich gilt es aber vorher gründlich auf Rattensicherheit zu prüfen.

nikita_hand.jpgNach der Ankunftsollten die Rattengleich in den bereits vorbereiteten Käfigeinziehen können, damit sie nach dem Transport erstmal zur Ruhe kommen. Erst wenn die Tiere den Käfig erkundet und sich etwas vom Transport erholt haben, (das darf ruhig erst am nächsten Tag sein) sollte man versuchen den ersten Kontakt aufzubauen.

Man beginnt am besten damit, sich erst mal ruhig vor den Käfig zu setzen und mit den Tieren zu reden. Das beruhigt auch den nervösen Rattenanfänger ein wenig, denn die Tiere spüren die Nervosität ihres Menschen - daher ruhig durchatmen. Nach einiger Zeit kann man die Käfigtür öffnen und die Tiere vorsichtig an der Hand schnuppern lassen. Dabei macht man am besten eine Faust, denn ausgestreckte Finger laden dazu ein, hinein zu zwicken.

Weniger scheue Ratten klettern oft von allein auf dem Arm. Sind die Tiere noch nicht an den Menschen gewöhnt, sind sie allerdings kaum dazu zu bewegen, den ersten Schritt zu machen.
Manche Rattenhalter sind der Meinung, dass man sie dann nicht zwingen und warten sollte, bis die Tiere irgendwann doch von alleine auf den Menschen zu gehen. Allerdings kann man dann unter Umständen ein Rattenleben lang warten.

Wir haben aber in solchen Fällen die besten Erfahrungen damit gemacht, die Tiere sanft zu ihrem Glück zu zwingen. Das bedeutet, die Ratten einzeln auch gegen ihren Willen aus dem Käfig zu nehmen und kurz fest zu halten. Dabei sollte man sich viel Zeit lassen, damit sich die Pelznasen nicht gejagt fühlen. Schnelle Bewegungen führen zu Schreckreaktionen und Flucht.

Bei diesen ersten Kontaktaufnahmen setzt man die Tiere am besten auf den Schoß (Handtuch unterlegen ist ratsam) und formt mit den Händen ein Dach über ihrem Körper. So können sie nicht so leicht entwischen, haben "festen Boden" unter den Füßen und fühlen sich im Dunkeln wenigstens ein bisschen sicherer.

Bei den ersten Versuchen sollte man seine Ratten wirklich nur kurz festhalten und sie dann wieder (im Käfig, nicht auf dem Boden) laufen lassen. Durch mehrmalige Wiederholung lernen sie, dass sie relativ schnell wieder frei kommen und dass nichts passiert. Nach und nach kann man dann die Dauer steigern.

Auch sehr hilfreich ist es, die Tiere einzeln oder zu zweit (mehr wird zu unübersichtlich) im Pulli durch die Wohnung zu tragen. Dort ist es schön dunkel und warm, dadurch fühlen sie sich schneller geborgen und lernen zudem, den Geruch ihres Menschen mit dem Gefühl der Sicherheit zu verbinden.

Dabei hilft es auch, wenn man ein durchgeschwitztes, aber trockenes T-Shirt oder eine "Stinkesocke" ins Häuschen legt. Auch das Häuschen vermittelt ein Gefühl der Sicherheit, das so mit dem Geruch des Menschen verbunden wird. Achtung: Der Stoff wird mit 95%iger Wahrscheinlichkeit rattig umgestaltet, man sollte nicht gerade ein T-Shirt nehmen, auf das man noch Wert legt!

Ratten sind Individualisten, manche sind schüchtern und ziehen es einfach vor in Ruhe gelassen zu werden, andere wiederum können gar nicht genug Streicheleinheiten bekommen. Und manche sind fürchterlich neugierig und immer auf Achse, gerade Jungtiere haben eigentlich gar keine Zeit und wollen immer alles erkunden. Die Quirligkeit der Jungtiere verliert sich das mit der Zeit und sie werden ruhiger. Doch jedes Tier hat seinen ganz eigenen Charakter, daher wird auch nicht jede Ratte gleichermaßen zutraulich. Daher sollte man es auch akzeptieren können, wenn ein Tier nun mal keine "Schmuseratte" ist und es dann mit den Zähmungsversuchen nicht übertreiben.

 


Futter und Nahrung

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Ratten fressen, bedingt durch ihren schnellen Stoffwechsel, etwa alle 2 Stunden. Daher sollte ein ausgewogenes Trockenfutter als Grundfutter immer in ausreichender Menge vorhanden sein. Es gibt spezielle Futtermischungen für Ratten. Rattima von Timmermanshof ist unser Favorit, aber auch Premium-Menu für Ratten von Vitakraft ist gut geeignet. Beides ist bei Zooplus erhältlich.

Wasser sollte in einer Nippeltränke immer zur Verfügung stehen, denn auch wenn es so aussieht, als würde das Wasser darin kaum weniger, ist es für Ratten absolut notwendig. Wassernäpfe sind nur als Zusatz zur Nippeltränke geeignet, da sie schnell mit Streu zugeschüttet werden und dann das Wasser nicht mehr genießbar ist. Wassernäpfe stehen am besten auf einer der höheren Etagen, damit sie nicht ganz so leicht verschmutzt werden.

Täglich einmal empfiehlt sich frisches Obst und/oder Gemüse. Man bietet es am besten in einem eigenen Napf oder auf einem Tellerchen an, dass nach Möglichkeit nicht direkt im Einstreu sondern auf einer höheren Ebene stehen sollte, damit nicht alles mit einer dicken schicht Einstreu paniert wird.
Verzichten sollte man dabei auf Kohlsorten, Zitrusfrüchte und Avocados. In unserer Datenbank findet ihr Informationen und Tipps zu sehr vielen
Obst- und Gemüsesorten.

Auch gekochte Kartoffeln, Nudeln und Reis sind durchaus geeignet, man sollte es damit aber nicht übertreiben.

Als Belohnung oder Snack zwischendurch kann man den Tieren eigentlich alles geben, was die diversen Zooläden anbieten. Aber immer in Maßen!

Nicht gesund sind jedoch gewürzte Speisen.

 

Hamster:

Hinweis: Informationen zur Ernährung von Zwerghamstern finden Sie nun auf der neuen Zwerghamsterseite hier: Zwerghamster Ernährung.

Ernährung

Goldhamster sind keine reinen Vegetarier, sie haben in ihrer Heimat einen sehr abwechslungsreichen Speiseplan. Im Sommer wird fast alles verspeist und eingesammelt, was ihnen vor das Mäulchen kommt. Sie verputzen gern jede Art von Kräutern, Früchten, Getreide, Samen, Gemüsen und natürlich auch Insekten und sogar kleine Säugetiere. Im Winter wird dann in erster Linie von den gesammelten Vorräten gezerrt und die Kost besteht dann hauptsächlich aus getrockneten Kräutern, Getreide und Sämereien. In der Heimtierhaltung können wir aber unserem Hamster das ganze Jahr über einen abwechslungsreichen Speiseplan bieten.

Snacks

Nicht zu einer tiergerechten Ernährung gehören viele Leckerlies, die Sie im Fachhandel angeboten bekommen. Joghurtdrops, Nagergebäck und ähnliche Knabbereien enthalten zu viel Zucker und Fett und sind für die gesunde Ernährung nicht empfehlenswert. Knabberstangen Drops und andere Knabbereien enthalten oft Honig, Melasse und Zucker, was dazu führen kann, dass die Backentaschen verkleben und die Tiere an ihren nicht nachwachsenden Backenzähnen Karies bekommen! Kein Nagetier benötigt künstlich hergestellte Nahrungsmittel aus bunten Kartons. Die Ernährung eines Hamsters sollte so naturnah wie möglich sein. Lesen Sie dazu auch: Snacks

Trockenfutter

Der wichtigste Bestandteil des Hamsterspeiseplans ist das Trockenfutter. Ein ausgewachsener Mittelhamster benötigt etwa 2 Teelöffel / einen Esslöffel voll Trockenfutter. Beginnen Sie mit diesen Mengen, frisst der Hamster diese Menge bis zur nächsten Fütterung ganz weg, geben Sie etwas mehr, bunkert er sehr viel, reduzieren Sie das Trockenfutter etwas. Einen kleinen Vorrat sollte der Hamster sich anlegen dürfen, er fühlt sich sicherer, wenn er ein kleines Futterdepot hat.

Im Zoofachhandel bekommen Sie geeignete Trockenfuttermischungen für Mittelhamster. Das Futter von Goldhamstern darf etwas grober sein, es kann gern mehr Getreide als Kleinsämereien enthalten. Wie in etwa eine Mischung aussehen kann, ist hier nachzulesen: Rezepte.

Bunt und poppig ist nicht unbedingt das Beste, es sollten nicht zu viele aufgepoppte Bestandteile enthalten sein. Statt dessen wäre ein hoher Anteil verschiedener Getreiesorten, Kräutern, wenig Ölsaaten, wenig Nüsse, wenige Kerne sinnvoll. Wählen Sie das Futter Ihres Hamsters gut aus. Riecht es frisch und sieht es frisch aus? Schauen Sie auf die Zutatenliste und nehmen Sie Abstand von Futter mit Inhaltsstoffen wie Melasse und nicht weiter gekennzeichneten "Nebenprodukten". Nehmen Sie Abstand von staubigem, grauem Futter.

Das Futter sollte keimfähige Samen und Getreide enthalten, machen Sie dazu ruhig einen Test auf der Fensterbank, streuen Sie das Futter der Tiere auf ein feuchtes Stück Küchenpapier, halten Sie es feucht und sehen Sie, ob sich Keimlinge entwickeln. Die Keime dürfen nach langsamer Gewöhnung gern regelmäßig mitverfüttert werden.

Sie können das Futter für Ihren Hamster auch selber mischen. Futter selber zu mischen, ist allerdings nicht ganz leicht, schnell wird es zu fettig oder es enthält zu wenig Vitamine, Mineralien oder Kleinsämereien etc.. Darum empfehlen wir "Anfängern", sich an unser unten stehendes Rezept zu halten.

Bewahren Sie keine größeren Mengen Trockenfutter über einen längeren Zeitraum auf! Es verliert bei längerer Lagerung seine Vitamine und seine Keimfähigkeit. Futter sollte nie länger als 6 Monate gelagert werden.

Folgende Bestandteile kann ein gutes Hamstertrockenfutter enthalten:

Getreide: Haferflocken, -körner, -ripsen, Weizenkörner - und Weizenflocken (in geringen Mengen und aus Bioanbau), Gerste, Roggen, Emmerweizen, Kolbenhirse, Buchweizen, grüner Hafer.

Kleinsämereien: verschiedene Grassamen (z.B. Kammgras, Rohrschwingel, Knaulgras, Weidelgras - nur ungedüngte Ware aus Deutschland verwenden? Sie bekommen diese Samen z.B. bei www.samenkiste.de) sollten den größten Teil der beigemischten Kleinsämereien ausmachen, dazu kommen Kräutersamen wie z. B. Löwenzahn und Fenchel und weitere Kleinsämereien/Ölsamen, die wegen ihres extrem hohen Fettanteils nur einen geringen Anteil an der Samenmischung ausmachen sollten, wie Negersaat, Kardi, Perilla, Leinsaat, Hanf, Mohn, Sesam. Diese Kleinsämereien können Sie als Wellensittichfutter fertig gemischt im Zoofachhandel bekommen, nur die Grassamen müssten Sie dann noch selber beimischen.

Trockengemüse, Früchte: getrocknetes Gemüse erweitert den Speiseplan, z. B. rote Beete, Möhren, Sellerie, Fenchel, Kohlrabi (diese Gemüsesorten können Sie fertig getrocknet kaufen oder im Umluftofen selber trocknen). Trockene Früchte dürfen in sehr kleinen Mengen gegeben werden, besonders beliebt sind Rosinen, aber auch Äpfel, Birnen und Hagebutten werden mitunter gern genommen. Ungezuckerte Bananenchips sind trotz allem noch sehr süß und sollten ein seltenes Leckerchen bleiben, gezuckerte oder mit Honig lasierte Bananenchips sind tabu.

Getrocknete Kräuter: diese sollten in geringen Mengen im Futter enthalten sein, um den Mineralhaushalt zu regulieren. Gegeben werden können: Brennnesselkraut, Brombeerblätter, Dill, Gänseblümchen, Grüner Hafer, Haselnussblätter, Hirtentäschelkraut, Kamille, Kornblumenblüten Löwenzahnwurzel mit Kraut, Melisse, Petersilie, Pfefferminzblätter, Ringelblumenblüten, Sauerampferkraut, Schafgarbe, Sonnenblumenblüten, Spitzwegerichkraut, Vogelmiere. Diese Kräuter bekommt man in der Apotheke oder günstiger hier: www.kraeuter-kuehne.de, www.futterkonzept.de

Nüsse/Kerne: Nüsse und Kerne sollten nur sehr selten verfüttert werden, da sie sehr fetthaltig sind, ein Viertel Nuss oder ein Kern alle 2 - 3 Tage für einen normalgewichtigen Mittelhamster. Gegeben werden können: Sonnenblumenkerne, Erdnüsse, Pinienkerne, Haselnüsse, Macadamia, Walnüsse, Pecannüsse, Kürbiskerne.

Weitere Bestandteile: Diese Bestandteile können das Futter interessanter machen, aber nur in geringen Mengen: Maiskörner, Reisflocken, Erbsenflocken, Johannisbrot, ungezuckerte Corn Flakes, ungezuckertes Früchtemüsli, rohe Nudeln.

Natürlich kann und soll auch immer frisches Blüten- oder Kräuterheu im Käfig sein, sei es zum Nestbau, zum darin rumwühlen oder auch zum Verzehr.

Unser Rezept für ein ausgewogenes Hamsterfutter:

Lesen Sie dazu auch: Trockenfutter

300 g Hamstertrockenfutter. Fast alle hochwertigen Hamsterfutter sind geeignet, wir bevorzugen das Prestige Premium Crispy Lux Nature von "Prestige Products" Versele-Laga aus Belgien oder das Zwerghamsterfutter von Witte Molen. Es sollten wenig Nüsse im Futter sein, und Erdnüsse sollte man bei allen Futtersorten heraussuchen, da sie oft Schimmelsporen enthalten. Sie können aber auch auf das Fertigfutter verzichten.

Dazu werden folgende Zutaten gemischt:
150 g 6 Korn Getreidemischung
100 g Vogelfutter (ohne Mohn und Reis)
  50 g Grassamen
100 g ungezuckertes Früchtemüsli oder Mehrkornflocken (wir verwenden 5 Kornmüsli)
100 g Trockengemüse (z. B. Möhrenchips, Pastinaken, Selleriewürfel, Rote Beete Würfel etc.)
  50 g Vogelweichfutter oder Hundeflocken
100 g Kräutermischung (Enhält z. B. grünen Hafer, Löwenzahn, Brennessel, verschiedene Blüten etc.)
100 g Mischung aus Erbsenflocken, Johannisbrot, Mais und sehr wenigen Sonnenblumenkernen, Haselnüssen und Walnüssen, diese können aber auch statt dessen einmal die Woche als Leckerchen gegeben werden.

F

Erlebnisfutter

Wildelebende Goldhamster verbringen einen großen Teil ihrer Zeit damit, ihr Futter zu suchen, zu sammeln und zu erarbeiten. Auch Hamster in der Heimtierhaltung möchten Ihr Futter nicht nur aus dem Fressnapf einsammeln, dadurch würden sie nur träge und fett werden. So kann das Futter zur Bewegung und Beschäftigung anregen:

  • Eine Kolbenhirse hängt bei unseren Hamstern eigentlich immer im Käfig. Mitunter wird sie allerdings in einer Nacht zerlegt und gebunkert - dann muss der Hamster etwa eine Woche warten, bis er die nächste Kolbenhirse bekommt. Alternativ kann auch eine Flachsrispe gegeben werden.

  • Trockenfutter wird niemals in den Napf gegeben. Es sollte immer im ganzen Gehege verstreut werden, außer in den Pinkelecken verschmutzt es bei den sauberen Hamstern nicht. Wurde das Trockenfutter bisher nur im Napf gereicht, muss der Hamster das Suchen erst lernen: verstreuen Sie das Futter erst nur um den Napf herum und dann immer weiter weg, so lernt der Hamster, sich sein Futter zu suchen und ist damit am Abend schon eine ganze Weile beschäftigt. Es ist darauf zu achten, dass die Tiere ihre Kleinsämereien wirklich finden können, ggf. verstreut man einen Teil davon auf den uneingestreuten Etagen.

  • Verstecken Sie das Trockenfutter in Heubergen, in Eierkartons und Pappröhren, dort können Sie zusätzlich Taschentücher vorstecken (aber erst, wenn der Hamster schon gelernt hat, dass er dort Futter findet) - dann braucht er länger, um dran zu kommen, und sammelt gleichzeitig Nistmaterial, im Holzlabyrinth, Erdnüsse mit Schale und Kerne werden in den Erdebuddelkasten oder in den Sand gesteckt usw.

  • Beliebt sind auch Futterspieße, dazu spießen Sie einfach Gemüse und Obst auf Metallspieße, die es extra zu dem Zweck im Zooladen gibt, und hängen diese ins Gehege. Diese sind auch dann sinnvoll, wenn der Goldhamster viel Frischfutter bunkert.
  • Frischfutter kommt teilweise in den Fressnapf. Allerdings kann man auch das Frischfutter verstecken. Hängen Sie es an die Decke oder verstecken Sie es in einem Taschentuch, zerknülltem Papier, einem Pappkästchen oder einer Pappröhre.

  • Ebenfalls sehr beliebt sind kleine Graswiesen. Dazu nehmen Sie einen Blumentopf oder eine Keramikpflanzschale und füllen diese mit ungedüngtem Torf. Dort hinein können Sie dann Verschiedenes aussähen, beliebt sind Mischungen aus Weizen, Gerste, Hafer, Gras mit einem kleinen Anteil an Kräuter wie Dill und Petersilie. Wenn das Grün ca. 10 cm hoch steht, können Sie Ihrem Hamster diese "kleinen Wiesen" zum Fressen und Auseinander nehmen in den Käfig stellen. Gewöhnen Sie ihn vorher langsam an das ungewohnte Grün.

Frischfutter

Füttern Sie Grünfutter 1 x am Tag, aber nur in solchen Mengen, dass es schnell verzehrt wird. Geben Sie nur kleine Portionen z. B. eine halbe Scheibe Gurke, dazu ein fingernagelgroßes Stück Apfel und eine 2 - 4 cm dicke Scheibe Möhre. Vergewissern Sie sich, dass der Hamster Frischfutter nicht bunkert. Falls er das doch tut, nehmen Sie es täglich, nachdem Ihr Hamster aufgestanden ist, aus dem Häuschen. Waschen Sie das Frischfutter vor dem Verfüttern gründlich.

Eine ausführliche Frischfutterliste mit Besonderheiten finden Sie hier: Frischfutterliste

Hier eine einfache Auflistung von geeignetem Frischfutter: Gemüse sollte vermehrt gegeben werden, Obst in kleineren Mengen.

Gemüse:
Fenchel, Möhren, Gurken, Paprika, frischer Mais (nur wenige Körner!), gern auch Maisblätter, Tomaten (ohne Grün, giftig!), Kürbis, Broccoli, Blumenkohl, Sellerie, rote Beete und Zucchini. Sie können auch verschiedene Salatsorten verfüttern, aber immer nur in geringen Mengen, sie sind meist stark Nitrathaltig und können in großen Mengen zu Durchfall führen. Gegeben werden können: Feldsalat, Chicoree, Eisbergsalat, Endiviensalat, Mangold und Bio-Kopfsalat.

Obst:
Äpfel, Bananen, Weintrauben (ohne Kern), Orangen und Mandarinen (sehr wenig), Birnen, Kiwi und Melonen.
Auch verschiedene frische Beeren sind zum Verfüttern geeignet, immer nur eine Beere pro Tag, gegeben werden können: Erdbeeren (nur ein Viertel), Johannisbeeren, Heidelbeeren, Stachelbeeren, Himbeeren und Brombeeren. Getrocknete Beeren sollten seltener gegeben werden.

Von dem Verfüttern von Steinobst möchten wir eher abraten, es führt häufig in Verbindung mit Wasser zu starken Blähungen oder Durchfall. Wenn Sie trotzdem Kirschen, Pfirsiche und Co verfüttern möchten, dann immer nur sehr, sehr kleine (fingernagelgroße) Mengen.

Keime:
Keime von verschiedenen Getreide- und Kleinsämereien dürfen gern verfüttert werden. Streuen Sie dazu einfach Trockenfutter oder Getreidemischungen auf ein feuchtes Küchentuch, halten Sie dieses feucht und verfüttern Sie die Keime frisch.

Sie können auch verschiedene Kräuter, Blätter und Blüten verfüttern. Diese bitte nicht an Straßenrändern und Hundeklos pflücken. Besser ist es, wenn Sie diese Pflanzen auf der Fensterbank ansähen oder auch getrocknet verfüttern.

Folgende Pflanzen sind geeignet:

Brombeerblätter, Dill, Gänseblümchen, Grüner Hafer, Haselnussblätter, Hirtentäschelkraut, Johannisbeerblätter, Kamille, Kornblumenblüten, Löwenzahnwurzel mit Kraut, Melisse, Petersilie, Pfefferminzblätter, Ringelblumenblüten, Sauerampferkraut, Schafgarbe, Sonnenblumenblüten, Spitzwegerichkraut, Vogelmiere. Sowie natürlich Gras und auch die grünen Halme von verschiedenen Getreidesorten dürfen verfüttert werden, sie sollten aber nur selbstgezogen sein, denn man weiß nie, ob das Feld, an dem man pflücken möchte, gerade gedüngt oder gegen Ungeziefer gespritzt wurde!

Verfüttern Sie nur Pflanzen, die Sie als ungiftig für Hamster kennen. Pflanzen, die uns harmlos erscheinen, können für Hamster giftig sein!

Folgende Pflanzen sind für Hamster eher unverträglich:

Aubergine, Avocado, Hülsenfrüchte (Linsen, Erbsen, Bohnen), Kartoffeln (enthält sehr viel schlecht verdauliche Stärke im Rohzustand, grüne Stellen, Triebe und Grün sind giftig), Klee, die meisten Kohlarten, wie z. B. Weißkohl, Rotkohl, Rosenkohl, Papaya, Radieschen, Rettich, Rhabarber, Zwiebelgewächse wie Schnittlauch, Porree, Knoblauch und Zwiebeln.

Giftig sind unter Anderem folgende Pflanzen:

Agave, Aloe Vera, Alpenveilchen, Amaryllis, Anthurie, Aronstab, Azalee, Bärenklau, Bärlauch, Berglorbeer, Bilsenkraut, Bingelkraut, Bittersüßer Nachtschatten, Blauregen, Bocksdorn, Bohnen, Buchsbaum, Buschwindröschen, Christrose, Christusdorn, Efeu, Eibengewächse, Einblatt, Eisenhut, Essigbaum, Farne, Fensterblatt, Fingerhut, Geranien, Ginster, Goldregen, Gundermann, Hahnenfuss, Hartriegel, Heckenkirsche, Herbstzeitlose, Holunder, Hundspetersilie, Hyazinthe, Ilex, Jakobsgreiskraut, Kalla, Kartoffelkraut, Kirschlorbeer, Kornwicken, Lebensbaum, Liguster, Lilien, Lonicera, Lupine, Maiglöckchen, Mistel, Narzissen, Oleander, Osterglocke, Primel, Rebendolde, Robinie, Sadebaum, Sauerklee, Schachtelhalm, Schierling, Schneebeere, Schneeglöckchen, Schöllkraut, Seidelbast, Sommerflieder, Stechapfel, Tollkirsche, Wacholder, Wolfsmilchgewächse (alle), Wunderstrauch, Zypressenwolfsmilch.

Wenn Sie sich unsicher sind, fragen Sie erst Ihren Tierarzt oder uns, eine Liste mit Giftpflanzen finden Sie auch hier: Giftpflanzendatenbank Uni Zürich

Tierische Nahrung:

Tierische Nahrung ist für Hamster ein unverzichtbarer Bestandteil des Hamsterspeiseplans. Mittelhamster sind Jäger, im Sommer ernähren sie sich gern von Insekten und sogar mitunter von kleinen Säugern.

Bei Heimtieren reicht es aus, 3 - 4 x die Woche tierische Nahrung zu geben. Achten Sie darauf, dass die verderbliche Nahrung sofort verzehrt wird, füttern Sie direkt aus der Hand.

Geeignet sind:

Mehlwürmer - wegen des hohen Fettgehaltes nur 3 - 4 x die Woche einen Wurm. Denken Sie aber daran, je besser und gesünder Sie Ihre Mehlwürmer halten, umso besser schmecken sie Ihrem kleinen Liebling und umso gesünder sind sie. Halten Sie Mehlwürmer darum in einem großem Glas oder einem Terrarium, und füttern Sie sie mit Haferflocken, Kleie, Mehl und verschiedenen Salaten. Entfernen Sie auch hier regelmäßig Schmutz und unverzehrten Salat, auch Mehlwurmpuppen und Käfer können verfüttert werden.

Wenn Sie Ihren Hamster in einem Terrarium oder einem Aquarium halten, dann können Sie auch gelegentlich einmal andere Insekten, wie z . B. ein Heimchen, eine Grille etc. verfüttern, es ist eine echte Freude, dem Hamster beim Einfangen solcher fliegenden und hüpfenden Schätzchen zuzuschauen.

Sie können ebenfalls getrocknete Bachflohkrebse, Garnelen (nur ohne Zusätze!) und andere getrocknete Insekten und Ähnliches verfüttern.

Magerquark und auch Magermilchjoghurt, Fruchtjoghurt können in geringen Mengen gereicht werden, ein gestr. Teelöffel pro Tag höchstens, zu viel davon führt zu Durchfall. Stückchen von hartgekochten Eiern können ebenso hin und wieder mal angeboten werden wie fettarmer milder Käse (ohne Schimmel), Hüttenkäse und auch Katzenleckerchen (ohne Taurin!) und Hundekuchen/Hundemüsli, ideal sind bei Katzenleckerchen und Hundekuchen folgende Werte: 22 % Rohprotein und 4 - 5 %Rohfett.

Oft wird dazu geraten, den Hamstern fettarmes Hackfleisch zu geben. Wir raten dringend davon ab. 1. ist es schwer verdaulich und 2. kann der Halter nicht kontrollieren, ob es gefressen oder gebunkert wird. Auch wenn das Hackfleisch von Hand gefüttert wird, stopfen die Tiere es sich mitunter nur in die Backen und bringen es dann ins Nest. Hier schimmelt und fault das Fleisch sehr schnell, und die so entstehenden Fäulnisbakterien und Schimmelkulturen sind schwer gesundheitsschädlich.

Zu beachten wäre noch, dass man schwangeren Hamsterweibchen etwas mehr tierisches Eiweiß zuführen muss, da sie schneller zu Mangelerscheinungen neigen und es sonst schlimmstenfalls zu Todgeburten kommen kann.

Eine zusätzliche Vitamingabe ist bei abwechslungsreicher Ernährung nicht erforderlich. Bei Krankheit müssen Sie aber auf eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen achten und nach Absprache mit dem Tierarzt Vitaminpräparate geben.

Zahnpflege:

Frische oder getrocknete Zweige sollten immer im Hamsterkäfig vorhanden sein, gern auch mit einigen Blättern dran. Besonders geeignet sind Zweige von Apfelbäumen, Haselnussbäumen, Birnenbäumen, Birken, Erle sowie Johannisbeerbüschen, Heidelbeerbüschen. Absolut ungeeignet sind harzende Bäume wie Tannen, sie enthalten ätherische Öle, die giftig sind, und austretende Harze können Fell und Magen verkleben. Ebenso ungeeignet sind Steinobstbäume wie z. B. Kirsche oder Pflaume, die Rinde enthält Spuren von Blausäure.

Als besonderes Leckerlie und ebenfalls zur Zahnpflege können Sie Ihrem Hamster gelegentlich Hundekuchen gönnen, natürlich können Sie ebenso taurinfreie Katzenleckerchen geben. Besonders beliebt sind bei unseren Hamstern Maisringe und kleine Hundeknochen.

Wasser:

Alle Hamsterarten sollten grundsätzlich einen Wassernapf oder eine Wasserflasche im Gehege haben. Das Wasser sollte täglich gewechselt werden. Achten Sie auf eine weiche Wasserqualität. Oft decken die Tiere ihren Wasserbedarf über das gereichte Frischfutter. Aber bei einem Wetterumschwung, bei trockener Heizungsluft oder auch bei einer beginnenden Infektion ist es lebensnotwendig, dass diese Tiere unverzüglich Zugang zum Wasser haben, ein Wassermangel könnte dann sehr schnell zur Austrocknung der Tiere führen.

 

 

 

Meerschweinchen:

Meerschweinchen: Ernährung
Die Ernährung ist für
Meerschweinchen von grundlegender Bedeutung für ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden. Leider werden in diesem Bereich immer noch viele Fehler gemacht, so dass Meerschweinchen an ernährungsbedingten Krankheiten erkranken und sogar sterben.

Grundsätzlich gilt, dass das Verdauungssystem von Meerschweinchen hochspezialisiert ist, und zwar auf die Verarbeitung von extrem rohfaserreichen Nahrungsmitteln wie Gras beziehungsweise Heu.

Das Futter der Meerschweinchen sollte aus folgenden Komponenten zusammengesetzt sein:

Vitaminzusätze werden von manchen Haltern und natürlich von den Hersteller der Futterindustrie propagiert, ob sie nötig sind, hängt von der Beschaffenheit des Futters ab.

Wie Sie das ganze schöne und gute Futter am besten Ihrem Meerschweinchen servieren, das lesen Sie hier.